06:45 Studium der Rhein-Zeitung, besonders gründlich lese ich den Gastkommentar von Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn zur Mittelrheinbrücke St. Goar/St. Goarshausen. Auch gibt es einen größeren Vorbericht zur Sitzung des UNESCO-Komitees in Sevilla/Spanien.
Mein Gastkommentar zum selben Thema ist für kommenden Montag in der Rhein-Zeitung vorgesehen.
07:45 Foto-Termine mit auch Außenterminen.
10:00 Familienfrühstück.
10:30 Fahrt zum Koblenzer Stadttheater.
11:00 Teilnahme an der offiziellen Feier zum 75. Geburtstag des Richard-Wagner-Verbandes Koblenz.
In meiner Eigenschaft als Schirmherr bin ich um ein fünfminütiges Grußwort gebeten worden:
<Ganz offiziell überbringe ich die Grüße der Landesregierung, aber auch persönlich. Schließlich wohne ich gerade um die Ecke zur Richard-Wagner-Strasse. Da ist die Schirmherrschaft Ehrensache, bemerke ich schmunzelnd, um dann mit Folgendem fort zu fahren:
Richard Wagner war ohne Zweifel das größte Genie des Orchesterklangs im 19. Jahrhundert. Er hat dem Orchester eine völlig neue Sprache und völlig neue Klangfarben geschenkt. Die Klänge, die er erfand, sind wahrhaft berauschend, einzigartig, fantastisch im Reichtum der Farben. Ich liebe die Orchestervorspiele zu seinen Opern, aber auch den Walkürenritt oder Isoldes Liebestod. Und ich kann sehr gut mitfühlen, welche Ekstase diese Musik zu Wagners Zeit auslöste und bis heute auslöst.
Richard Wagner war ein politischer Künstler. Im Dresdner Maiaufstand 1849 ging er für ein geeintes liberales Deutschland auf die Barrikaden. Dazu gehörte damals leider auch der Antisemitismus, ein Horn, in das er kräftig geblasen hat. Seine Musik aber ist von diesem Makel frei. Auch, was die Nationalsozialisten mit ihr anstellten, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen, haftet nicht am Werk. Deshalb hat Daniel Barenboim gegen alle Widerstände, Wagner Musik auch in Israel dirigiert. Wagners Musik spricht eine universale Sprache. Keine Zeit beweist dies deutlicher als unsere heutige, wo „Der Ring des Nibelungen“ so häufig aufgeführt wird wie nie zuvor. Selbst das schwierigste Bühnenwerk Wagners ist heute wahrhaft populär.
Anschließend würdige ich das ehrenamtliche Engagement des Vereins und hebe dabei die Tatsache besonders hervor, dass es in Rheinland-Pfalz nur noch einen weiteren Verband neben Koblenz gibt, nämlich den viel jüngeren in Trier. Dass der Verband mit der Vorsitzenden Frau Odina Diephaus in den 75 Jahren erst die vierte Vorsitzende hat, zeuge, so merke ich lächelnd an, dass jedenfalls in Koblenz die Wagner-Freunde gut miteinander auskommen im Gegensatz zu dem, was man gelegentlich anderenorts hört… Abschließend bedanke ich mich für das hervorragende gestrige Konzert, dass emotional und – Dank der guten Moderation durch Dr. Friedrich – auch vom Kopf her für das Publikum ein wahres Geschenk war. >
12:30 Meine Frau und ich lassen die Veranstaltung mit einem schönen Mittagessen in einem Restaurant, gleich neben dem Theater, ausklingen.
15:00 Zurück zu Hause, Einkäufe, private Zeit und mein 10,5 km – Jogging-Lauf zum Contel-Hotel/Mosel und zurück,
22:30 Im häuslichen Arbeitszimmer zurück, bearbeite ich Emails und Schriftstücke und schreibe dieses Tagebuch. Zudem haben meine Frau und ich den Ehrgeiz, die vielen, vielen Antworten auf meine, für meine OB-Kandidatur um Vertrauen werbende Hauspostwurfkarte, mit individuellen Briefen von mir heute zu Ende zu bearbeiten. Alles soll morgen in den Briefkasten gehen. Jede und Jeder bekommt eine Antwort. Wir machen das deshalb ganz allein in Heimarbeit, um den vielen individuellen Zusätzen auf den Karten auch gerecht werden zu können. Das empfinden wir als Bringschuld unserer Vertrauensarbeit.
01:10 Die Arbeit ist getan.
Comments are closed