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Rede Kultur-Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig zur Ausstellungseröffnung “Zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz”, Landesbibliothekszentrum, Koblenz 28.01.2010:

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>   JoHo Grußwort Deutsche Stiftung Denkmalschutz 28.1.2010

Hintergrundinformationen:

” Die Ausstellung findet in Kooperation zwischen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem LZB statt und wird exklusiv im LBZ gezeigt. Die Ausstellung ist eine von einer Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres zum 25-jährigen Bestehen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Zunächst zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz:

  • Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist eine gemeinnützige private Stiftung und hat zum einen die Aufgabe, bedrohte Kulturdenkmale zu erhalten.
  • Als die Stiftung 1985 gegründet wurde, hatte man zunächst den National Trust in Großbritannien als Vorbild vor Augen. Die Stiftung sollte einzelne bedrohte Baudenkmale übernehmen, um sie zu retten, instand zu setzen und einer denkmalgerechten Nutzung zuzuführen.
  • Mit der Öffnung der Grenzen 1990 standen aber in den östlichen Bundesländern plötzlich unzählige Dorfkirchen und Schlösser, Bürgerhäuser und Stadtmauern – ja ganze Kulturlandschaften – vor dem Verfall.
  • So kam die Stiftung mit überwältigenden Spenden aus der Bevölkerung und mit Erträgen aus der Lotterie Glücksspirale zu ihrer heutigen Förderpraxis.
  • Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz tritt dort ein, wo staatliche Mittel nicht oder nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. So gelingt es oft, mit Hilfe der Stiftung, bedeutende, akut gefährdete Denkmäler zu retten.
  • In der bisherigen 25-jährigen Geschichte der Stiftung ist es gelungen, über 3.400 Baudenkmale mit Zuschüssen von über 410 Millionen Euro zu retten und zu bewahren.
  • Zweite Aufgabe der Stiftung ist es für den Gedanken des Denkmalschutzes zu werben, um so möglichst viele Bürger für den Denkmalschutz zu gewinnen.
  • Dies geschieht unter anderem durch die jährliche Ausrichtung des „Tages des offenen Denkmals“ im September, an dem in Deutschland zwischenzeitlich mehr als 4 Millionen Besucher mehr als 7.000 geöffnete Denkmäler besichtigen können.
  • So ist der Tag des offenen Denkmals – der im Jahr 2009 den Titel der heute eröffneten Ausstellung  „Historische Orte des Genusses“ als Schwerpunktthema hatte – zu einer der größten Kulturveranstaltungen in Deutschland avanciert.
  • Zwischenzeitlich vertrauen mehr als 180.000 Förderer ihre Spenden der Stiftung an. Sie ist so zur größten Bürgerinitiative für den Denkmalschutz geworden und steht unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
  • Durch die Fördermittel der Stiftung gelingt es oft, zusätzliche Mittel für die geförderten Projekte zu akquirieren („Inititialzündung“).
  • Bei staatlichen Zuschüssen im Bereich des Denkmalschutzes wird davon ausgegangen, dass insgesamt der 7-fache Zuschussbetrag von privater Seite investiert wird. Andere Schätzungen – beispielsweise des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung- gehen sogar von 10-12- Mal höheren Privatinvestitionen als der Zuschussbetrag aus. Die gleiche Wirkung haben die Zuschüsse der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
  • Auch die Jugendarbeit der Stiftung, wie z.B. die Aktion “denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule”, bei der sich über 12.000 Schüler während eines Schuljahrs mit Kulturdenkmalen vor Ort auseinandersetzen, sollte nicht unerwähnt bleiben.
  • Für diese Arbeit ist der Stiftung ausdrücklich zu danken.

Zur Ausstellung selbst:

  • Themen bestimmend für die Ausstellung ist das Motto des Tags des offenen Denkmals 2009 „Orte des Genusses“.
  • Dieses wird als ganzheitliches, alle Sinne erschließendes Thema verstanden.
  • Auch wenn heute viele historischen Stätten als Weingüter oder  Restaurants genutzt werden, soll deutlich gemacht werden, dass es keineswegs nur um leibliche Genüsse wie Essen und Trinken geht, sondern dass Kulturdenkmäler vielmehr Orte des Genusses unterschiedlichster Qualität sind: beispielsweise auch Orte für Musik und Oper, Schauspiel und Tanz. Parks und Gärten sind ebenso Genussorte wie historische Kinos oder historische Badeanlagen  und dörfliche Backhäuser.
  • Zitat von der Internetseite des LBZ zur Ausstellung:
    „Orte des Genusses, der Freude und der Erholung gibt es überall. Sie sind ebenso vielfältig wie individuell. Für den einen ist es sein Garten oder ein öffentlicher Park, für den anderen ein Konzertsaal, ein Gasthof oder der heimische Platz vorm Kamin.
    Als historische Bauten entsprechen diese Orte damit einem breiten Spektrum unserer Denkmallandschaft. Die Ausstellung präsentiert historische Orte des Genusses in unserer Region und greift so das Motto des Tages des offenen Denkmals 2009 auf.“
  • Die Tafeln der Ausstellung zeigen
    – Schlösser wie Stolzenfels (Titelbild: Terrasse Stolzenfels, Aquarell  von Caspar Scheuren)
    – historische Park- und Gartenanlagen, z.B. Koblenzer Rheinanlagen,
    – historische Hotels, z.B. Gasthof Stadt Mannheim in Kaub (wo Blücher nächtigte); das Blüchermuseum gehört zu den Objekten in RP, für die sich die Stiftung engagiert, GDKE und Museumsverband auch,
    – Theater wie Stadttheater Koblenz und schwimmende Bühne am Koblenzer Rheinufer (gab es in der Nachkriegszeit gegenüber dem Café Rheinanlagen, nicht weit vom Oberwerth.
    – Badeanlagen und Hotels in den Kurbädern der Region: Bad Neuenahr, Bad Salzig, Bad Ems, Bad Bresig.
  • Die Ausstellung dokumentiert also auch die Geschichte des Tourismus in der Region Mittelrhein – Welterbe sowie Lahntal und unterer Mittelrhein – und
  • Die Ausstellung nimmt somit im Vorgriff auch Bezug auf die auf die Buga, die ja ebenfalls auf historische Orte des Genusses wie die Rheinanlagen zurückgreift. “

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