Montag 21. Juni
Im Ältestenrat bereiten wir die bevorstehenden Sitzungen des Stadtrates und des Haupt- und Finanzausschusses vor. Das hat sich zwischenzeitlich gut eingespielt und trägt erheblich zur Beschleunigung der Gremiensitzungen bei. Im anschließenden Stadtvorstand haben wir so die Möglichkeit aufgeworfene Fragen zu klären. Zwischendurch fahre ich schnell noch zu Rosa Elzer und gratuliere der Dame zum 100.
Dann leite ich die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und wir schaffen die sehr umfangreiche Tagesordnung tatsächlich in knapp zwei Stunden.

Dem schließt sich die Sondersitzung des Stadtrates an.  Die wichtigste Entscheidung des Tages ist die mehrheitliche Zustimmung zur Finanzierung des neu gestalteten Zentralplatzes. Ich betone nochmals, dass wir nicht am Nullpunkt bei der Entscheidung stehen, dass ein NEIN zur Finanzierung des Projektes, dass seit fünf Jahren im Stadtrat mehrheitlich verfolgt wird, dauerhaft unseren Investitions-standort Koblenz beschädigen würde, auch wenn ich als Kämmerer volles Ver-ständnis für die kritischen Bedenken gegen das teure Projekt habe. Eine Enthaltung, am Ende gibt es mit meiner Stimme 33 JA-Stimmen, bei 17 NEIN-Stimmen und einer Enthaltung. Ein ehrliches Ergebnis, aber wegen der finanziellen Situation auch kein Grund zum Jubeln.

Dienstag 22. Juni
David Langner MdL kommt, um kommunalpolitisch interessierende Fragen anzusprechen. Ich habe übrigens allen Koblenzer Landtags- und Bundestagsabgeordneten angeboten, für entsprechende Gespräche zur Verfügung zu stehen.
Der Landrat von Mayen-Koblenz Dr. Alexander Saftig kommt zum Antrittsbesuch. Wir kennen uns schon länger und gehören vielen Gremien gemeinsam an. Besonders wichtig ist es, dass wir gemeinsam Verantwortung im Verwaltungsrat der Sparkasse tragen.
Dann geht es drei Stunden mit den Ämtern für Wirtschaftsförderung und Städteplanung mit einem Bus quer durch Koblenz. Wir besichtigen Bauentwicklungsgebiete für künftige Investoren. Da gibt es Vieles zu lernen, was für meine künftige Tätigkeit als Wirtschaftsdezernent wichtig ist.
Zurück im Büro empfange ich hochrangige Gäste aus Polen. Der Präsident des Verfassungsgerichtshofes trägt sich in das Goldene Buch unserer Stadt ein.
Dann geht es nach Stolzenfels. Meine Stadtteilsprechstunde ist recht gut nachgefragt.
Ich spute mich, um pünktlich ins Apollo Kino zu kommen. Dort erleben wir die Vorpremiere eines Halbstundenfilms des SWR zur Geschichte der BuGa-Seilbahn. Der Film ist wirklich klasse, einfühlsam, zeigt die am Projekt beteiligten Menschen  persönlich engagiert und fachlich hoch spezialisiert, macht die Einzigartigkeit des Projekts deutlich. Packend. Am 29. Juni um 22.30 Uhr läuft der Film im SWR-Fernsehen. Das Sehen lohnt sehr. Ich beteilige mich an der anschließenden Podiumsdiskussion. Dort bekräftige ich meinen Vorschlag, mit den Beteiligten über eine zweijährige Verlängerung der dreijährigen Laufzeit der Seilbahn zu verhandeln, um zu prüfen, ob sich ein dauerhafter Betrieb der Seilbahn überhaupt wirtschaftlich darstellen lässt.

Mittwoch 23. Juni
Beim Festakt zum 110. Geburtstag des Sozialverbandes katholischer Frauen spreche ich ein Grußwort, in dem ich die Bedeutung der Gleichstellungspolitik auch für die Gegenwart hervorhebe.
Beim Bauern- und Winzerverband führe ich ein Kennenlern-Gespräch mit Präsident Leo Blum und seiner Mitarbeiterschaft. Wir haben gemeinsame Interessen nicht zuletzt bei der BuGa.
Nach weiteren internen Terminen leite ich den Werkausschuss unseres Eigenbetriebes Kommunales Gebietsrechenzentrum Koblenz (KGRZ).
Am Abend steht ein besonderer Termin an: Ich inspiziere unsere größte Public Viewing Stätte am Deutschen Eck. Auch wenn es ein Grummeln wegen meiner Bevorzugung durch gehen zu dürfen gibt, als ein Ordner mich  an der Warteschlange vorbei zum Pressetisch führt. Für mich ist das ein Dienst-Termin, wenngleich natürlich ein sehr angenehmer, denn wir haben als Stadt die Genehmigungen für die öffentliche Fernsehübertragungen gegeben. So will ich natürlich wissen, wie es in der Praxis läuft. Und ich bin begeistert von der Stimmung und der Atmosphäre, wenngleich unser deutsches Spiel weniger begeistert. Aber immerhin: Wir sind noch drin im Turnier. Ich darf  das Spiel für Rundfunk und Fernsehen mitkommentieren. Fröhlich laufe ich nach Hause.

Donnerstag 24. Juni
In der Gesellschafterversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel werde ich zum Vorsitzenden gewählt, Landrat (Rhein-Hunsrück) Bertram Fleck (CDU) bleibt Stellvertreter. Leider kommen wir nicht weiter mit dem Kombi-Ticket für die BuGa, zu weit sind beide Seiten materiell voneinander entfernt.
Darauf leite ich eine verwaltungsinterne Konferenz zum Klimaschutz ein und bringe zum Ausdruck, dass mir funktionsfähiger Umweltschutz sehr wichtig ist.
Am Nachmittag steht die Leitung des Beirates der ARGE auf dem Programm. Anschließend geht es zur Stadtteilsprechstunde in die südliche Vorstadt zur Comenius-Hauptschule. Auch bei dieser Bürgersprechstunde ist die Nachfrage gut: es geht um sehr gut nachvollziehbare Bürgeranliegen.
Ich beeile mich, dass ich ohne zu große Verspätung in die Stein-Grundschule nach Rauental komme, um an der Medienpräsentation „Klassenzimmer der Gegenwart“ teilzunehmen. Die Schulleiterin erinnert mit recht an mein Zitat, dass ich mir keine zeitgemäße Schule mehr vorstellen kann ohne Computerarbeit. Über das präsentierte Niveau dieser Arbeit an dieser Grundschule bin ich gleichwohl sehr positiv überrascht.

Freitag 25. Juni
Morgens spreche ich mit der Bürgermeisterin über das Projekt „Haus des Jugendrechts“ und anschließend bereite ich mit dem Sparkassenchef Manfred Graulich die bevorstehenden Sparkassen-Gremien-Sitzungen vor. Mit dem Kulturdezernenten informiere ich mich über den Diskussionsstand in Trier zum Thema „Kulturabgabe“. Wir sind uns einig, dass wir vorläufig nichts tun auf dem Sektor, bis die rechtliche Lage übersichtlicher ist. Mittags spreche ich mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Rheinland-Pfalz/Saarland Wagner über das Thema Schienenhaltepunkt Mitte.
Der Nachmittag ist ganz der BuGa gewidmet. Zunächst haben wir Stadtrats-BuGa-Ausschuss, dann Vorbesprechung der Stadt zum BuGa-Aufsichtsrat, schließlich leite ich die Sitzung des BuGa-Aufsichtsrats. Da diese Sitzungen alle vertraulich und intern sind, kann ich auch nichts berichten.
Ich schaffe es auf die letzte Minute, vor Beginn des Münz-Laufs mein Zuhause auf Oberwerth für eine private Feier zu erreichen.

Samstag 26. Juni
Es geht nach Idar-Oberstein, wo ich am SPD-Landesparteitag teilnehme, weil es für Koblenz wichtig ist, dass ich mitbekomme, was landespolitisch läuft. Ministerpräsident Kurt Beck hält eine umfassende Grundsatzrede.
Ich muss vorzeitig zurück, um den Spätnachmittagtermin in Koblenz zu erreichen: Die Internationalen Musiktage im Blumenhof. Im Blumenhof angekommen, erlebe ich eine Überraschung: Kein Konzert. Ich hatte mir im vorigen Jahr bereits den Termin aus dem Konzertplan der Internationalen Musiktage Koblenz herausgeschrieben. Muss sich etwas geändert haben. Auf diesem Wege komme ich zu einem terminlosen Samstagabend, auch gut …
 
Sonntag 27. Juni
Im Weindorf nehmen wir an der Chor-Matinée des Chorkreisverbandes Koblenz teil, sehr hörenswerte Chöre, ein wunderbares Sommerambiente.Wir sind besonders von der so engagierten, Erfolg gekrönten Kinder- und Jugendarbeit begeistert. Ich will mich dafür einsetzen, dass dies bei der BuGa-Eröffnung auch sichtbar wird. Wir machen einen Rundgang über das Sommerfest des Bauern- und Winzerverbandes, treffen den Verbandspräsidenten Leo Blum. Nach einem Abstecher in der Seniorenresidenz Moselweiß geht es zum TC Oberwerth, wo ein Zweit-Bundesliga-Tennisspiel ansteht. Wir können einige Gespräche führen, viel Zeit bleibt nicht, denn Public Viewing des Spieles Deutschland gegen England steht an. Ich verfolge das Spiel in zwei Lokalitäten und schließlich zum Ende im Freundeskreis. Ich freue mich nicht nur über das packende, gute deutsche Spiel, sondern auch über die friedliche, freundliche Atmosphäre.

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