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09.09.2011: Zur Sondersitzung des Koblenzer Stadtrats zur Rhein-Mosel-Halle
Posted in Interviews/Gespräche JoHo, Medien/Presse zu JoHo by joho Keine KommentareWortlaut der Presseinformation der Stadt Koblenz, 12.09.2011
” Sondersitzung zur Rhein-Mosel-Halle
(Koblenz: 12.09.11) Die Bauverzögerungen der Rhein-Mosel-Halle waren Grund für eine Sondersitzung des Stadtrates. Zu Beginn erinnerte Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig daran, dass die Ratsmitglieder bei der Befragung von Touristikchef Bert Flöck und Generalplaner Alexander von Canal darauf zu achten haben, keine Sachverhalte des nicht öffentlichen Teils der Sitzung anzusprechen.
Hofmann-Göttig machte deutlich, dass er nach Bekannt werden der Bauverzögerungen, das Rechnungsprüfungsamt mit einer Untersuchung beauftragt habe. Die Untersuchungen stützen sich auf Ermittlungen, die schon der Eigenbetrieb Koblenz-Touristik bei einem Fachbüro in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse werden Grundlage sein, für schon laufende und noch kommende juristische Auseinandersetzungen.
Bert Flöck zeichnete in seinem Vortrag die Planungszeit von 2005 bis zur Genehmigung der Bauausführung durch die Aufsichtsbehörde im Jahr 2008 nach. Die Beauftragung des Generalplaners erfolgte nach einer europaweiten Ausschreibung, wobei es schon hier zu einer Verzögerung kam, denn die Vergabe wurde von einem unterlegenen Büro juristisch angegriffen.
Die Entscheidung des Stadtrates, der viele unterschiedliche Planungsvarianten gefordert hatte, beruhte auf Kostenschätzungen von rund 20 Millionen Euro. Bei der anschließenden Detailplanung entstanden zusätzliche Kostenblöcke, wie beispielsweise aus Lärmschutzauflagen, die zu einer Bausumme von rund 26 Millionen Euro führten.
Mittlerweile ist die Bausumme bei rund 30 Millionen Euro angekommen, was, wie Flöck zeigt, teilweise mit „Überraschungen“ im Altbau zu tun hat oder mit Mehrbedarf bei einigen Gewerken. Die insgesamt 134 Nachforderungen der Baufirmen sind diesem Umstand geschuldet. Diese Vorgänge werden aufgearbeitet und einer juristischen Überprüfung unterzogen.
Flöck gab an, dass man derzeit von Mindereinnahmen von rund 500.000 Euro ausgehe. 25 Veranstaltungen, die in der Halle stattfinden sollten, können im Schloß durchgeführt werden, 7 bis 8 Tagungen werden bis zur Fertigstellung der Halle verschoben. Und der Koblenzer Karneval wird erneut in der Messehalle in Wallersheim durchgeführt.
Generalplaner Alexander von Canal machte deutlich, dass die ursprünglich geplante Bauzeit in zwei Bauabschnitten19 Monate betragen sollte. Durch den verspäteten Baubeginn habe man die Bauzeit auf einen Bauabschnitt mit 13 Monaten zusammen geschoben. Die engere Verzahnung der Bauarbeiten sei aber verkraftbar. Von Canal und seine Kollegen Horst Keller und Stefan Pfunder machten in ihren Vorträgen und in den Antworten auf Fragen der Ratsmitglieder deutlich, dass viele Probleme auf einer privaten Baustelle leichter zu handhaben wären. So lasse es die VOB nicht zu, dass man eine Baufirma, die wenige Arbeiter auf die Baustelle schickt, einfach durch eine andere ersetzt. Hier sind längere juristische Auseinandersetzung zu erwarten. Bei einer privaten Bauausführung würde ein Sicherheitspolster für Unwägbarkeiten geschaffen, das dem Kunden Sicherheit gibt. Dies kennt die VOB nicht. Für die etwa 1000 m² in den 60er Jahren mangelhaft ausgeführte Fassade, müssen Nachträge gemacht werden, die dann auf die Ursprungsbausumme geschlagen werden.
Fazit: Die öffentliche Hand ist sehr stark eingeschränkt, bei ihren Bauaufträgen Zeit- und Kostentreue durchzusetzen. “
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