15 Nov.
Wochenbericht: Montag 9.11. bis Sonntag 15.11.2009
Posted in Tagebuch/Wochenberichte by joho Keine KommentareMontag 9. November
Der Tag wird mit meinem dritten Wochenseminar an der Uni in Koblenz eröffnet. Dieses mal ist der Schwerpunkt meiner Vorlesung das Thema „Kulturelle Bildung in Koblenz“ (Power point Vortrag ist bei www.hofmann-göttig.de dokumentiert , siehe Kategorie > Materialien von JoHo).
Anschließend führe ich in Koblenz einige politische Gespräche. Am Nachmittag leite ich im Schloss Engers eine Gesellschafterversammlung des Musikfestivals Rhein-Vokal und die Vorstandssitzung der Landesstiftung Villa Musica. Wie häufig geht es in solchen Gremiensitzungen um Haushaltskontrolle und programmatische Vorhaben.
Dienstag 10. November
In Mainz gibt es eine Reihe unterschiedlicher Rücksprachen. Dabei wird auch eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Der frühere Grundsatzreferent von Staatsministerin Malu Dreyer, Perry Golly, wird ab Dezember meine Koblenzer Termine, die im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als künftiger Koblenzer OB stehen, als Praktikant vorbereiten und betreuen.
Am Nachmittag nehme ich an der Vorstandssitzung der Stiftung Kunsthalle Mainz teil. Abends besuche ich die Uraufführung des Filmes über Werner Appel, den Zeitzeugen der verbrecherischen Judenverfolgung unter Hitler. In der Julius-Wegler-Berufsschule in Koblenz wird der sehenswerte Film gezeigt.
Mein kurzes Grußwort beschäftigt sich mit dem Wert des Films für die heutige Zeit: Da immer mehr Zeitzeugen entweder verstorben oder zu betagt sind als Zeitzeugen aufzutreten, ist so ein authentisches Interview in einem Film von dauerhaftem pädagogischen Wert für die junge Generation. Junge Menschen – ja, alle nach dem 2. Weltkrieg Geborenen, können so eine nachvollziehbare, emotional bewegende Information über die schrecklichen Geschehnisse im so genannten Dritten Reich unter Adolf Hitler erhalten können.
Mittwoch 11. November
An der Sitzung der SPD-Landtagsfraktion und der anschließenden Plenartagung des Rheinland-Pfälzischen Landtags in Mainz nehme ich teil. Der Landtag befasst sich vor allem mit der Beratung und Beschlussfassung des Nachtragshaushalts.
Am Abend bin ich beim traditionellen Mainzer Martinsempfang der katholischen Kirche Rheinland-Pfalz. Kardinal Lehmann hält eine Rede über die Bedeutung und Arbeitsweise des katholischen Büros in der Landeshauptstadt Mainz.
Donnerstag 12. November
Als Generalsekretär der „Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur“ nehme ich an der von Ministerpräsident Kurt Beck geleiteten Vorstandssitzung in der Mainzer Staatskanzlei teil. Im Mittelpunkt steht die Beratung und Beschlussfassung von 47 Förderanträgen verschiedener Kulturprojekte im Land.
Am Nachmittag werde ich vom Museumsleiter Dr. Doetsch umfassend mit der Arbeit des Rhein-Museums in Koblenz-Ehrenbreitstein vertraut gemacht. Anschließend habe ich ein Gespräch mit einem Koblenzer Verein, der sich der Wiederherstellung des Barbara-Denkmals zum Ziel gesetzt hat. Dem schließt sich ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der mich bei der OB-Kandidatur unterstützenden Wählerinitiative Rechtsanwalt Eckhard Kunz an. Wir bereiten die Mitgliederversammlung für den Folgetag vor.
Am Abend besuchen wir im Koblenzer Kammertheater die Uraufführung „Klytaimnestra“, eine wirklich sehenswerte, moderne Darstellung des altgriechischen Stoffes in der Zeit des Troja-Kriegs. Nach der Vorstellung gehen wir mit den Schauspielern, den Schauspielerinnen und dem neuen Theaterintendanten Markus Dietze zur Premierenfeier in Dormont’s Restaurant.
Freitag 13. November
„Nachhilfestunde“ bei Oberbürgermeister Schulte-Wissermann. Wir sprechen über Haushalt und terminliche Angelegenheiten.
Es geht weiter zur Burg Rheinfels in St.Goar. Der wohl wichtigste Termin der Woche steht an. Es geht wieder einmal um die feste Querung am Mittelrhein, die Verbindung von St. Goar und St. Goarshausen. Wir haben zu einer Fachbesprechung mit internationaler Besetzung eingeladen und bereiten die Beratungen des UNESCO-Welterbekomitees vor, das sich im Juni 2010 in Brasilien erneut mit dem Thema Mittelrhein-Brücke befassen wird. Als Regierungsbeauftragter für die UNESCO-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz eröffne ich die Veranstaltung. Ich hebe hervor, dass für die Landesregierung der Titel „UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal“ unter keinen Umständen zur Disposition steht. Wir wollen beides, das Welterbe und die Rheinquerung, die Brücke. Wir brauchen die Verbesserung der Infrastruktur inmitten des Welterbegebietes, um der strukturellen wirtschaftlichen Auszehrung der Region entgegen zu wirken. Nach meiner Eröffnung begrüßt uns mein Kollege aus dem Wirtschaftsministerium Prof. Dr. Siegfried Englert. Für die Region sind die Landräte des Rhein-Hunsrück-Kreises Bertram Fleck (CDU) und Rhein-Lahn Günter Kern (SPD) dabei.
Wir lassen uns international beraten. Aus Frankreich ist Oliver Poisson unserer Einladung gefolgt. Seit einigen Wochen ist er der Vertreter Frankreichs im UNESCO-Welterbekomitee. Aus England kommt Dr. Christopher Young, der Chef der britischen UNESCO-Welterbestätten.
National beraten uns die fachkundigen Professoren vom Institut für Städtebau und Landesplanung der TH Aachen Prof. Kunibert Wachten und Prof. Gerd Aufmkolb mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Für die deutsche Delegation beim Welterbekomitee ist Dr. Brigitta Ringbeck mit dabei. Wir fahren mit zwei Polizeibooten zur Loreley und wieder zurück nach Fellen / Wellmich, dem geplanten Brückenstandort, um unseren Gästen einen Eindruck zu verschaffen, was sich durch die Brücke ändert oder eben auch nicht. Wir stellen besonders die Tatsache heraus, dass es keinerlei Sichtbeziehungen zwischen geplanter Brücke und Loreley gibt.
Am Abend bin ich wieder in Koblenz im Weindorf. Es tagt die „Wählerinitiative Joachim Hofmann-Göttig zum Oberbürgermeister in Koblenz“. Normalerweise könnte sich der 150- köpfige Verein auflösen, weil das „Ziel erreicht“ ist. Aber es gab aus der Mitte des Vereins die Anregung, die Wählerinitiative beizubehalten und als „Beraterkreis“ zur Organisation von unabhängigem Sachverstand dem künftigen Koblenzer OB Hofmann-Göttig zur Seite zu stellen. Eine Probeabstimmung ergibt eine ganz große Mehrheit für diesen Vorschlag. Ich halte eine rund 30-minütige Rede über meine Vorhaben als künftiger Koblenzer Oberbürgermeister (vgl. die Pressemitteilung vom 15.11.2009 dokumentiert auf www.hofmann-göttig.de). Im Übrigen ist der Abend ein großes Dankesfest an die Unterstützer/-innen der OB-Wahlkampagne. Über 100 Freunde sind der Einladung gefolgt und wir haben einen sehr fröhlichen, unbeschwerten Abend mit vielen Gesprächen, mit gutem Essen und Trinken, mit Musik der mitreißenden Band New Headlights (Paul Schuh) und Tanz.
Samstag 14. November
Am Abend sind wir in Herxheim in der Pfalz. Als Kulturstaatssekretär besuche ich die Gala zum 25. Geburtstag des Mundart-Theaters Chawwerusch. Ich liebe dieses Theater sehr, war gewiss im Laufe meiner langen Amtszeit schon bei einem Dutzend Terminen mit diesem spritzigen und ebenso amüsanten wie tiefgründigen Theater. Das Programm übertrifft gleichwohl unsere Erwartungen. Es wird ein wirklich schöner Abend und wir treffen viele Pfälzer Bekannte, darunter die örtliche Landrätin Theresia Riedmaier, aber auch einige Koblenzer Kulturmanager/-innen. Koblenzer sind halt überall. Es ist ein langer Weg, spät in der Nacht kommen wir zurück nach Koblenz.
Sonntag 15. November
Seit langem genießen wir einen Sonntag ohne berufliche Termin-Verpflichtungen, ganz in Familie und privat, wenngleich berufliche Computer- und Aktenarbeiten zu verrichten sind. Aber einen terminlosen Sonntag habe ich als Kulturstaatssekretär selten und werde ihn als Koblenzer OB auch eher selten haben. Das muss man wissen, dass schöne Berufe auch diese Kehrseite haben, darauf gilt es sich einlassen, ohne zu jammern.
St. Goar: Oliver Poisson, Dr. Brigitta Ringbeck
St. Goar: Staatssekretär Prof. Dr. Siefried Englert
St. Goar: Landräte Bertram Fleck und Günter Kern
Weindorf: Vorsitzender Rechtsanwalt Eckard Kunz eröffnet die Wählerinitiative
Weindorf: Wählerinitiative und Dankesfest
Hofmann-Göttig beim Interview Antenne Koblenz 98,0
Weindorf: Band `New Headlights`
Dankesfest im Weindorf
… ein ausgelassenes Tänzchen …
Herxheim: Mundart-Theater Chewwerusch
Hofmann-Göttig im Gespräch mit Landrätin Theresia Riedmaier (Südliche Weinstraße)












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