17 Okt.
Koblenz nimmt am Kommunalen Entschul-dungsfonds teil
Posted in Interviews/Gespräche JoHo, Medien/Presse zu JoHo by joho Keine KommentareWortlaut und Foto der Pressemitteilung der Stadt Koblenz, 17.10.2012
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” Koblenz nimmt am Kommunalen Entschuldungsfonds teil
(Koblenz: 17.10.12) Die Stadt Koblenz nimmt am Kommunalen Entschuldungsfonds Rheinland-Pfalz (KEF-RP) teil. ADD-Präsidentin Dagmar Barzen und Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig unterzeichneten den Konsolidierungsvertrag im Koblenzer Rathaus.
Die desolate Haushaltslage ist kein nur Koblenz betreffendes Problem, machte Barzen deutlich, habe sie schon 22 dieser Verträge unterzeichnet. Von der 44 rheinland-pfälzischen Kommunen hätten 36 Interesse an der Teilnahme geäußert.
Im September 2010 einigten sich die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände auf die Einrichtung des KEF, der ein Maximalvolumen von rund 3,9 Milliarden Euro und eine Laufzeit von 15 Jahren haben soll. Somit sind über die Laufzeit jährlich bis zu 255 Millionen Euro aufzubringen, um damit bis zu zwei Drittel der Liquiditätskredite der Kommunen zu tilgen, die diese Ende 2009 in ihren Büchern stehen hatten. „Die Kommunen haben die Misere nicht selbst verschuldet“, erklärt die ADD-Präsidentin. Gerade bei den Sozialausgabe habe es in der vergangenen 10 Jahren einen dramatischen Anstieg gegeben.
Der KEF wird zu einem Drittel durch Haushaltsmittel des Landes, zu einem Drittel aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs sowie zu einem Drittel aus den Eigenleistungen der Kommunen gespeist. Die Einzelheiten der Umsetzung des Entschuldungsfonds sind in einem Leitfaden niedergelegt, auf den die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände sich geeinigt haben.
Im heute unterzeichneten Konsolidierungsvertrag ist der Beitrag fixiert, den die Stadt Koblenz für ihre Teilnahme am Entschuldungsfonds leisten muss. Grundlage ist der bereinigte Stand der Liquiditätskredite der Stadt Koblenz zum 31.12.2009 in Höhe von 66.744.088 €.
Hieraus ergibt sich eine Jahresleistung im Rahmen des KEF von 3.482.262 €.
Das städtische Drittel der Jahresleistung beträgt 1.160.754 €.
Die Stadt Koblenz erbringt die ihren Anteil an der Jahresleistung durch bereits erfolgte und im Haushalt erfasste Anpassungen bei verschiedenen Steuerarten:
a. Anhebung Hebesatz Grundsteuer B von 390 v.H. auf 400 v.H.
b. Anhebung Hebesatz Gewerbesteuer von 395 v.H. auf 410 v.H.
c. Anpassung der Vergnügungssteuer
Bei konsequenter Durchführung der vertraglichen Vereinbarungen bis zum Jahre 2026 reduziert sich der Liquiditätskreditbestand um rund 41 Mio € auf 24.956.944 €. „Denn durch die Teilnahme am Entschuldungsfonds sind wir danach nicht schuldenfrei“, macht Oberbürgermeister Hofmann-Göttig deutlich.
Die Reduktion der Kredite bezieht sich zu dem nur auf den Altbestand aus 2009. Der Neuaufnahme von weiteren Liquiditätskrediten tritt die Stadt entschlossen im Wege der Haushaltskonsolidierung entgegen. Hier gilt das Ziel, die Nettoneuverschuldung innerhalb der nächsten Jahre auf Null zu bringen. Dazu hat der OB eine Haushaltsstrukturkommission vorgeschlagen, die seit etwa 18 Monaten arbeitet. Derzeit arbeitet die Kommission an einer Konsolidierungsmatrix mit mehr als 200 Einsparvorschlägen, von denen schon 95 in den Entwurf des Haushaltes 2013 eingearbeitet wurden.
Allerdings schafft dies die Stadt Koblenz nicht allein, dazu ist auch eine neue Ausgestaltung der Staatsfinanzierung der Kommunen im Wege der Konnexität notwendig. „Hier erwarten wir eine deutliche Verbesserung der Situation“, so der OB abschließend. “
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