Gästebuch

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Hofmann-Göttig (NR. 3820) schrieb am 5. Dezember 2017 um 11:24:
Sehr geehrter Herr Trauth (GB 3819), es bekümmert mich schon ein bisschen, dass ich mich bemühe, mich sehr differenziert an der Debatte zu beteiligen. Es müsste doch den Gegnern der Nordtangente zu denken geben, dass in den städtischen Gremien sehr breite Mehrheiten für die Nordtangente gegeben sind. Löst das keinerlei Zweifel bei den Kritikern aus?
Mit freundlichen Grüßen
JoHo
jupp trauth (NR. 3819) schrieb am 5. Dezember 2017 um 10:51:
guten tag, verkehrsdikutanten und herr hofmann-göttig.
es sieht leider so aus, als ob die gesamten argumentationen thematisch gut ankommen, aber draußen in der wirklichkeit faktisch zubetoniert werden.
solange nahezu alles geld in das herstellen von straßen geht und somit weiteren autoverkehr bevorteilt, wird es keine verkehrswende geben, die so gut wie alle im munde führen.
die zukunft wird aber im geldbeutel entschieden und da ist noch alles beim alten betondenken in den planer- und politikerköpfen.
genau hier wollte peter gorius doch ansetzen.
und nun kommt sie doch, die nordtangente und keine der fragen, die aktuell dazu gestellt werden, wurde von ihnen, herr bürgermeister, beantwortet.
also weiter so, was bedeutet:
- der autoverkehr hat nahezu alle flächen für sich,
- er hat nahezu alle geldmittel für sich v.a. im vergleich zum fuß- und radverkehr
- er erbringt nahezu alle verschmutzungen.

so wirds weitergehen und ich muss zugeben, dass ich angesichts der täglichen verkehrsmiseren am resignieren bin, weils einfach mit betonieren so weitergeht.
denn das bedeutet das ja: was wir heute betonieren, legt uns für die nächsten jahrzehnte fest, nicht nur für kurze zeit.
wie kanns nur kommen, dass dem autoverkehr dieser hohe stellenwert bei allem denken in den köpfen der politiker zukommt? ich verstehs nicht.
und noch eins: es genügte zunächst ja mal völlig, ca. 10 % der kfz-kurzfahrten umzudrehen aufs rad und öpnv und fuß.
was aber mit der nordtangente da an nahmobilität wieder verunmöglicht wird, widerspricht dem allem.
jupp trauth, hunsrückvelo radwegplaner
Hofmann-Göttig (NR. 3818) schrieb am 5. Dezember 2017 um 06:37:
Sehr geehrter Herr Seidel (GB 3817), vielen Dank für Ihren versöhnlichen Beitrag zur Debatte. Vielleicht darf ich noch den Hinweis geben, dass der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates gestern in öffentlicher Sitzung dem Stadtrat in Kontinuität der bisherigen Entscheidungen mit sehr breiter Mehrheit die Fortführung der Arbeit an der Nordtangente empfohlen hat. Ich habe dort auch die Debatte im Gästebuch aufgegriffen und mich gleichzeitig für die geplante Ortsumgehung Nordtangente wie auch perspektivisch für einen wachsenden Stellenwert des Radverkehrs ausgesprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Hofmann-Göttig, Wirtschafts- und Umweltdezernent
Bernd Seidel (NR. 3817) schrieb am 3. Dezember 2017 um 21:18:
Sehr geehrter Herr Prof.Dr. Hofmann-Göttig, verehrte TeilnehmerInnen der von Peter Gorius angestoßenen Debatte zur Nordtangente (3800 und jünger). Ich teile die Kritik vollständig und habe dem komplexen Austausch hierzu nichts mehr hinzufügen, möchte aber dennoch grundsätzliche Gedanken einbringen, die alle betreffen.
Ich selber bin Fußgänger, Rad- und Autofahrer zu annähernd gleichen Teilen und praktiziere somit eine Pluralität der Verkehrsmittel, inkl. ÖPNV.
Die Notwendigkeit, die bestehenden Verkehrskonzepte zu Ändern ist mir klar und ebenfalls, dass daran alle Sparten beteiligt werden müssen. Und zwar nicht nur technisch, sondern auch didaktisch !!! Der Paragraph 1 der StvO muss viel !! stärker in's Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmer verankert werden.
"Weniger Abgase" ist sicher ein Hauptleitsatz, besonders für Städte in Kessellage wie Koblenz. Die verantwortlichen Regierungsstellen müssen davon loskommen, Kosten-Nutzenrechnungen am Geld zu messen und das Primat des Kfz-Verkehrskonzeptes grundsätzlich in Frage stellen. Das Thema Gigaliner sehe ich persönlich als Irrwitz an.

Als Stadtbewohner und Verkehrsteilnehmer mit Wunsch nach zukunftsweisenden Umwälzungen bleibt mir eine Hoffnung: Die von Peter Gorius und seinen FürsprecherInnen vorgebrachten Anstöße mögen weiterhin und dauerhaft über dieses Gästebuch hinaus auf offene Ohren bei Bürgern und Verantwortlichen treffen. Dies ist gleichzeitg ein Appell an den absehbar scheidenden OB, seiner Nachfolge die von Gorius als positiv benannten Punkte der zurückliegenden Wirkungsjahre besonders bewusst zu machen und eine Fortführung anzuschieben. Ich baue auf eine zunehmend aktive kritische Zivilgesellschaft in unserem Land und deren Einflussnahme auf zukünftige Mittelverwendungen.

Mit Besten Wünschen und Grüßen,

Bernd Seidel
Hofmann-Göttig (NR. 3816) schrieb am 3. Dezember 2017 um 20:50:
Sehr geehrte Frau Keller (GB 3815),

wir sind uns einig darüber, dass wir etwas für den Klimaschutz und gegen die Luftverschmutzung tun müssen.

Wir sind uns nicht einig darüber, dass dies nicht auf Kosten der notwendigen Haushaltskonsolidierung gehen darf. Deshalb der - im übrigen vom Stadtrat einstimmig beschlossene - Eckwertebeschluss, aktuell für die Haushaltsaufstellung 2018.

Wir haben im Augenblick 480 Mio Euro Schulden. Es waren schon einmal mehr. Es müssen weniger werden, sonst wirkt eine irgendwann gewisse Zinserhöhung wie ein Damoklesschwert. Dann hätten wir kein Geld mehr für nichts, auch nicht für die notwendigen ökologischen Erneuerungen.

Deshalb ist das Geld des Landes und des Bundes so wichtig, um Schritte für die ökologische Modernisierung (z.B. Elektromobilität und Russfilter beim ÖPNV, z.B. beim Ausbau des Radverkehrs) finanzieren zu können.

Der Bund hat das Problem des NOx durch jahrzehntelange Unachtsamkeit beim Diesel mit verursacht, wenngleich der Hauptschuldige natürlich in den Chefetagen der Automobilindustrie sitzen. Dort war das Prinzip: Tarnen und Täuschen. Daher müssen Automobilindustrie und Bund in die Pflicht genommen werden, die Bekämpfung der Symptome (NOx-Belastung) in den Kommunen zu finanzieren. Hier waren die Zusagen beim letzten Bundeskanzlerin-Gipfel ein erster Schritt. Nicht mehr und nicht weniger. Der Bund hat materiellen Gestaltungsspielraum. Die großen Städte kaum, auch wenn wir in Koblenz mit der Haushaltskonsolidierung weiter gekommen sind als die anderen großen Städte in Rheinland-Pfalz. Aber auch das nur, durch eiserne Konsequenz in Politik und Verwaltung. Dabei waren die jährliche Eckwertebeschlüsse der entscheidene Kompass, ohne die es keine Haushaltsdisziplin gegegben hätte, weder in Politik noch Verwaltung.

MfG

Hofmann-Göttig. Kämmerer und Umweltdezernent
Martina Keller (NR. 3815) schrieb am 2. Dezember 2017 um 22:12:
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hofmann-Göttig,
der SWR titelte am 29.11.2017: Koblenzer Oberbürgermeister Hofmann-Göttig zum Diesel-Gipfel "Wir müssen selbst was drauf legen". Die Stadt Koblenz soll vom Bund in Sachen saubere Luft 10 Millionen bekommen und – kaum zu glauben - dann auch noch selbst etwas drauflegen. Empörung beim Oberbürgermeister: „Die schlechte Nachricht ist, dass wir keine 100%igen Unterstützungen des Bundes kriegen, sondern nur einen bestimmten Prozentsatz“.
Lieber Herr Prof. Dr. Hofmann-Göttig, hier entscheidet der Bund meiner Meinung nach weise, denn er möchte nur denjenigen etwas geben, die sich auch selbst einbringen. Das ist ein gutes Prinzip und führt im besten Fall dazu, dass diejenigen, die sich selbst engagieren, mit Geldern von außen belohnt werden. Sie, lieber Herr Prof. Dr. Hofmann-Göttig, haben noch auf der letzten Sitzung des Umweltausschusses davon gesprochen, dass die NOx Grenzwerte in unserer City „nur ein bisschen überschritten“ werden. In der gleichen Sitzung werben Sie dafür, dass die Gelder des Bundes direkt in den Kommunen ankommen müssen und nicht zuerst ans Land gezahlt werden sollen. Sie weisen hier auf „Sickerungsverluste“ hin und sagen dann: „Das Geld muss in Koblenz ankommen, weil die Luft stark verschmutzt ist bzw. weil es in Koblenz große Probleme gibt.“
Ich schließe daraus: Wenn es darum geht, von anderen Geld zu bekommen, ist die Koblenzer Luft stark verschmutzt und wir, Mainz und Ludwigshafen sollen das ganze Geld bekommen. Wenn es darum geht, dass in Koblenz Gelder zugunsten der Luftreinhaltung umgeschichtet werden, ist das nicht möglich bzw. wird nicht angestrebt.
Lieber Herr Prof. Dr. Hofmann-Göttig, ich würde die Gelder an die Gemeinden geben, die sich bereits auf den Weg gemacht haben und eigene Gelder in den Klimaschutz investiert haben. Die Stadt Koblenz hätte hier in den letzten Jahren viele Möglichkeiten gehabt. Verhindert hat sie nur ein einziger Beschluss des Stadtrats (für Eingeweihte: Es handelt sich um den Eckwertebeschluss). Den Stadtratsmitgliedern, die ich selbst gesprochen habe, ist nicht bewusst, dass mit der Begründung „Eckwertebeschluss“ ein in Sachen Klimaschutz zukunftsfähiges Koblenz konsequent verhindert wird.
Quelle: Interview SWR 29.11.17
https://www.swr.de/swraktuell/rp/koblenz/koblenzer-oberbuergermeister-hofmann-goettig-zum-diesel-gipfel-wir-muessen-selbst-was-drauf-legen/-/id=1642/did=20712980/nid=1642/raid=20706296/190kj7k/index.html
Hofmann-Göttig (NR. 3814) schrieb am 2. Dezember 2017 um 08:57:
Sehr geehrter Herr Schüller (GB 3813), das sehe ich anders. Verkehr ist umfassend und vielfältig und konfliktbeladen: Fußgänger, Radfahrer, PKW, LKW, Busse, Schienenfahrzeuge, Seilbahn, Schrägaufzug, Fähren und andere Schiffe, ja sogar ein bisschen Flugverkehr (Koblenz/Winningen). Vielleicht habe ich noch etwas übersehen, wie Mobilität in Koblenz läuft. Der Verkehr muss funktionieren (Stichwort Staufreiheit, ÖPNV-Frequenz, Brückensanierung, Parkplätze), bezahlbar sein (Stichwort: ÖPNV, Parkplatzgebühren u.v.a.m.) und ökologisch auf der Höhe der Zeit (Stichwort: Elektromobilität, Hybrid, CO2-Ausstoß, NOx-Belastung, Flächenverbrauch und vieles mehr). Die Stadt wächst (Stichwort: rund 9.000 zusätzliche Einwohner), Arbeitsplätze wachsen erfreulich (Stichwort: 40.000 tägliche Einpendler) und das Mobilitätsbedürfnis wächst (Srichwort: Beteiligung am gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Leben). Die komplexen Zusammenhänge müssen gegeneinander abgewogen werden. Für mich steht fest: Wir brauchen alle bisherigen Verkehrsmittel auch in Zukunft, also auch das Auto. Das muss allerdings belastungsfreier werden. Und wir brauchen eine Akzentverschiebung: Der ÖPNV, der Radverkehr, die Fußgänger müssen gestärkt werden. Das ist die Zukunftsvision, deren Realisierung für eine finanziell immer klamme Stadt mit dem Kanzlerin-Gipfeln künftig mehr Ressourcen zur Verfügung stehen werden. Die gilt es klug zu nutzen. Darüber sind wir uns einig.
Das kann allerdings nicht bedeuten, für den Autoverkehr wichtige Maßnahmen zu unterlassen. Dazu gehören neben den bereits erwähnten ökologischen Erfordernissen, eben auch: Beseitigung von Schäden, Verbesserung des Verkehrsflusses und der Verkehrslenkung, Andienung neuer Wohneinheiten, Entlastungsstraßen (wie in diesem Falle die Nordtangente, jahrzehnte von Anwohnern gewünscht und nun im Entstehen mit Zustimmung aller Gremien in Stadt und Land). Das ist, was ich mit Pluralität meine und nun einfach aus meiner persönlichen Sicht niedergeschrieben. Hätte ich das Umweltamt, das Tiefbauamt und die Stadtentwicklung an meinen Ausführungen beteiligt, dann wäre das ausführlicher, differenzierter und fachlicher geworden. Ich wollte Ihnen aber meine persönliche Sicht auf die Dinge erläutern.
Mit freundlichen Grüßen
Hofmann-Göttig, OB
Klaus Schüller (NR. 3813) schrieb am 1. Dezember 2017 um 13:58:
Hallo Herr Gorius,

vielen Dank für ihre Beitrag 3800 in diesem Gästebuch. Auch wenn ich das Thema Nordtangente in Koblenz bisher kaum wahrgenommen habe.
Das Thema Radfahren in Koblenz nehme ich täglich wahr. Leider nur negativ.
"Pluralität der Verkehrsmittel" wie es unser Noch OB nennt ist auf jeden Fall kein geeignetes Mittel dass Leben in der Stadt zu verbessern.

Mit besten Grüßen
Klaus Schüller
Hofmann-Göttig (NR. 3812) schrieb am 1. Dezember 2017 um 12:50:
Sehr geehrte Frau Findeisen (GB 3809),
die sog. Nordtangente wurde Jahrzehnte gefordert und in meiner Zeit mit dem Land ausverhandelt und realisiert. Darauf bin ich stolz. Ich bin für Förderung des Radverkehrs, aber realistisch genug, um zu wissen, dass aber auch das Auto seinen Platz braucht. Also Pluralität der Verkehrsmittel ist meine Antwort. Wir werden und wollen die Nordtangente mit dem Land realisieren.
Mit freundlichen Grüßen
JoHo
Hofmann-Göttig (NR. 3811) schrieb am 1. Dezember 2017 um 12:45:
Sehr geehrter Herr Bialk (GB 3808), seit der sog. „Wortbruch-Affäre“ lehne ich die Zusammenarbeit mit Ihnen in der Tat ab. Ihr aggressives Auftreten bestärkt mich leider in dieser Grundhaltung.
Hochachtungsvoll
Hofmann-Göttig, OB