10 Nov.
Traditioneller Frauenempfang des Koblenzer OB Hofmann-Göttig: “Nicht verzetteln – Zusammentun – Männer ändern”
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v.l.n.r.: Katharina Hoffmann, Gleichstellungstelle Stadtverwaltung, OB Hofmann-Göttig, Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein und Gabriele Mickasch, Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Koblenz.
Wortlaut und Foto der Presseinformation der Stadt Kobenz 10.11.2010:
” Nicht verzetteln – Zusammentun – Männer ändern
(Koblenz: 10.11.10/Nr.: 29)
Wir dürfen uns nicht verzetteln, wir müssen uns zusammentun und wir müssen versuchen, die Männer zu ändern – das ist die Quintessenz der Rede von Sozialministerin Malu Dreyer auf dem Frauenempfang von Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig im Rathaus.
Die Veranstaltung begann mit einer leichten Verspätung, weil die Ministerin in einem Stau auf der Autobahn stecken blieb. OB Hofmann-Göttig, der zum zehnten Frauenempfang eingeladen hatte, versprach den Anwesenden die Zeit bis zur Ankunft der Ministerin zu sprechen. Für ihn ist die grundgesetzliche Erklärung der Gleichheit von Frauen und Männern noch nicht erfüllt. Für ganz junge Frauen sei Gleichstellung kein Thema, das ändere sich erst ab Mitte 20. Dann würden die Frauen feststellen, dass sie weniger verdienen und Führungspositionen schwerer erreichen können als Männer.
In der Politik habe man über Quoten die Beteiligung von Frauen verstärkt, so würde beispielsweise der Koblenzer Stadtrat aus etwa 1/3 Frauen bestehen. Innerhalb der Stadtverwaltung Koblenz konstatiert der Chef allerdings Nachholbedarf. Bei den Amtsleitern sind lediglich 26 % und bei den Stellvertretern 14 % weiblichen Geschlechts. Hier wolle er sich um Veränderung bemühen, denn es sei ihm eine Herzensangelegenheit, Benachteiligungen wegen des Geschlechts aufzuheben.
Der Koblenzer Frauenempfang findet traditionell im November statt, weil damit an die Einführung des Frauenwahlrechts 1918 gedacht werden soll. Dieses Datum nutzte Mininsterin Malu Dreyer als Einstieg in ihre Rede. Damit wurde deutlich, wie sich die Frauenpolitik im Lauf des vergangenen Jahrhunderts verändert habe. Ging es zunächst um die Erlaubnis zu wählen, stand in den 60er und 70er Jahren die Gleichberechtigung im Bildungssektor im Mittelpunkt. In den 80er Jahren rückte die Gleichberechtigung im Beruf in den Fokus. Als besonders erfolgreich haben sich Frauennetzwerke gezeigt. Dadurch konnten Frauen viele ihrer Forderungen durchsetzen.
Doch auch für Dreyer müssen noch viele Ungerechtigkeiten beseitigt werden. So sei es nicht hinnehmbar, dass Frauenarbeit oft nicht existenzsichernd sei. Ihre Forderung: Mindestlohn. Auch gelte es die Doppelbelastung von Frauen zu mildern, die neben Beruf auch wichtige Familienaufgaben zu erfüllen habe. Neben den staatlichen Angeboten, die zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf führten, müsse es den Frauen gelingen, die Männer zu verändern, damit sie sich auch in diesem Bereich angesprochen fühlen.
OB Hofmann-Göttig und Ministerin Dreyer gratulierten dem Sozialdienst katholischer Frauen, dem Arbeitskreis der Unternehmerfrauen im Handwerk, SOLWODI und der Arbeitsgemeinschaft überparteilicher Frauenverbände zu ihren Jubiläen.
Die Sängerin Andrea Neideck mit Pianist Wolfram Schmitz begeisterten mit deutschen und französischen Chansons unvergessener Künstlerinnen wie Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Edith Piaf und Zarah Leander, bevor der Empfang mit „Frauengesprächen bei Sekt und Selters“ zu Ende ging. “
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