Grußwort des Koblenzer OB Hofmann-Göttig für die z.Z. entstehende Dokumentation über die Versammlung des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates Mai 2011 , Juni 2011:

” Die mehr als 2000- jährige Geschichte von Koblenz ist ohne Zugewanderte, ohne ihr Wirken und ohne ihren Einfluss auf Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur kaum denkbar. Sie beginnt mit den Kelten und Römern und wurde von Italienern und Franzosen mitgeprägt. Koblenzer mit italienischen Wurzeln waren beispielsweise so berühmte Persönlichkeiten wie Clemens von Brentano, dessen Vater aus der Lombardei stammte, der Kurfürstliche Hofkapellmeister Pietro Sales aus Brescia und nicht zuletzt einer meiner Amtsvorgänger, der Koblenzer OB Johann Josef Mazza, dessen Familie ebenfalls aus Italien stammte.
Auch heute noch weist ein Fünftel aller Koblenzerinnen und Koblenzer einen Migrationshintergrund auf.

 

Eine erfolgreiche Integrationspolitik ist deshalb eine Bereicherung für jedes Gemeinwesen, für jede Kommune. Eine mehrsprachige Bevölkerung stärkt die Chancen eines Standortes im Zeitalter der Europäisierung und Globalisierung. Die kulturelle Vielfalt bietet neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer weltstädtischen Kultur – auch in einer vergleichsweise „kleinen“ Großstadt wie Koblenz. Familienverbünde, nachbarschaftliche Selbsthilfe und Netzwerke von Einwohnern stabilisieren die sozialen Strukturen einer Kommune, auch und gerade in Zeiten schneller Veränderungen sozialer Normen. Und nicht zuletzt stärkt das ökonomische Engagement von zuziehenden Menschen mit einer ausländischer Staatsangehörigkeit die lokale Wirtschaft: Existenzgründungen beispielsweise schaffen Arbeitsplätze.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
„Ein Fremder ist ein Freund, dem wir noch nicht begegnet sind“ sagt ein irisches Sprichwort. Wir sollten diese Weisheit wörtlich nehmen und weiterhin alle nur möglichen Anstrengungen unternehmen, die Integration hier in unserem Land voranzutreiben.  Deshalb freue ich mich sehr, dass der Bundeszuwanderungs- und Integrationsbeirat mit seinem Vorsitzenden Herrn Dr. Karamba Diaby unsere Stadt Koblenz als Tagungsort ausgewählt hat.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Joachim Hofmann-Göttig

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