Wortlaut der Presseinformation der Stadt Koblenz, 27.09.2011

Quelle Link: http://www.koblenz.de/cgi-bin/r30msvcshop_detail_anzeige.pl?var_hauptpfad=../r30/vc_shop/&var_fa1_select=var_fa1_select||196|&var_te1=1311

” Aktuelle Studie zur demographischen Alterungsdynamik und zur Wohnmobilität der Generation 50plus in Koblenz

(Koblenz: 27.09.11) „Die „Renaissance der Städte“ macht sich auch in Koblenz seit einigen Jahren in Form einer stabilisierten demographischen Entwicklung und einer offensichtlichen Trendumkehr der Stadt-Umland-Wanderungen zu Gunsten des Oberzentrums bemerkbar.“ stellt Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig mit Blick auf die neueste Analyse der städtischen Statistikstelle fest.

Welche Rolle die Generation 50plus dabei spielt bzw. spielen wird, wird in der Fachliteratur und in den Medien durchaus kontrovers diskutiert. Im Hinblick auf die in Zukunft stetig steigenden Bestandszahlen in den höheren Altersgruppen ist diese Frage von grundlegendem Interesse für die integrierte Stadtentwicklungspolitik wie auch für spezifische Fachplanungen (z.B. Pflegestrukturpläne oder Wohnraumversorgungskonzept). Die Statistikstelle der Stadt Koblenz hat daher auf der Basis aufbereiteter Daten aus dem kommunalen Melderegister und der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung „Koblenz 2030“ eine sehr detaillierte Analyse zur Alterungsdynamik und zur Wohnmobilität der Generation 50plus an Rhein und Mosel vorgelegt.

Demnach ist die Wanderungsbeteiligung älterer Menschen nach wie vor sehr gering: Fast 40 % aller Einwohner der Stadt sind mindestens 50 Jahre alt – unter den Mobilen, die im Laufe der letzten Jahre umgezogen sind, trifft dies nur auf gut jeden Zehnten zu. Insgesamt verliert die Stadt Koblenz durch einen Überschuss an Wegzügen gegenüber den Zuwanderungen in geringem Ausmaß Einwohner dieser Altersgruppe. Allerdings sind hier zwei unterschiedliche Trends auszumachen: Für die Gruppe der so genannten „Best Agers“ (50- bis 64-jährige) sind seit 2005 steigende Wegzugszahlen aus Koblenz zu notieren. Hiervon profitieren zunehmend „große“ Großstädte wie Köln, Frankfurt oder Bonn. Bei den Hochbetagten (80 Jahre und älter) ist die Zahl der Wegzüge aus Koblenz dagegen rückläufig, während die Zuwanderung – vor allem aus dem nahen Umland – in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Eine entscheidende Rolle hierbei spielt offensichtlich das Angebot an Wohn- oder Pflegeheimen sowie an anderen Formen altersgerechten Wohnens in privater Haushaltsführung. Mit Blick auf die hochdynamische Alterung im Einzugsbereich des demographisch ältesten Oberzentrums des Landes ist mit einer anhaltend steigenden Nachfrage zu rechnen.
Positiv ist der Aspekt zu bewerten, dass eine Konzentration „überalterter“ Wohnquartiere im Stadtgebiet  oder gar eine altersspezifische Entmischung der Bevölkerung in Form der Ausbildung so genannter „Rentnerquartiere“ in Koblenz nicht erkennbar ist. Im Gegenteil: Aufgrund der breiten räumlichen Streuung unterschiedlicher Quartierstypen und eines teilweise bereits einsetzenden Generationenwechsels im Wohnbaubestand ist in den nächsten Jahren eher mit einem Abbau der innerstädtischen Disparitäten der altersstrukturellen Zusammensetzung zu rechnen. Dabei kommt wiederum der quantitativen und qualitativen Ausweitung des Angebots an altersgerechtem Wohnraum in der Stadt die Rolle eines Katalysators zu. Gerade in Zeiten anhaltend niedriger Wohnbautätigkeit und einer steigenden Zahl nachfragender Haushalte profitieren gerade jüngere, i.d.R. einkommensschwächere Haushalte und Familien von frei werdendem Wohnraum im Bestand.

Die Statistikstelle der Stadt Koblenz wird in den kommenden Wochen weitere Berichte rund um das Thema der demographischen Alterung publizieren.

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