2 Apr.
Grußwort von OB Hofmann-Göttig zu 100 Jahre Verein der Rechtsanwälte
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Grußwort von OB Hofmann-Göttig zu 100 Jahre Verein der Rechtsanwälte, Koblenz, April 2012:
” Ein Waagbalken aus dem Koblenz des Jahres 1646 gibt uns eine wichtige Maxime. Seine Inschrift: „Dun Recht und scheue Nemantt“, steht darauf in Koblenzer Mundart. Bereits damals gab es eine Rechtskultur, die unbestritten zur Kultur unserer Stadt Koblenz gehört.
Eine Stadt der Justiz – der Gerichte, Richter und Advokaten –ist Koblenz also schon lange, viele bedeutende Bürger waren Juristen oder hatten zumindest Vorlesungen über Staats- und Völkerrecht gehört. Wie beispielsweise Clemens Wenzel Lothar Fürst Metternich, der Koblenzer, der den Wiener Kongress nach seiner Pfeife tanzen ließ.
Einen weiteren weltberühmten Namen möchte ich herauszugreifen: Nikolaus Cusanus. Er war von 1427 bis 1439 nicht nur Dekan des Stiftes St. Florin, sondern auch Advokat hier in der Stadt, zu deren Profil bis heute weithin angesehene Juristen gehören. Von ihm stammt der Satz, der für viele neuzeitliche Staatsverfassungen und so auch für unser Grundgesetz des demokratischen, föderalen und sozialen deutschen Rechtstaates Richtschnur allen Handels ist: “Publica vero utilitas est pax.” Aber das Gemeinwohl ist der Friede.
Diesen Frieden zu erhalten, ist Auftrag einer verantwortungsvollen Rechtsprechung, die aus Tradition in Koblenz zu Hause ist. Bedeutender Teil dieser juristischen Tradition in unserer Stadt ist auch der Verein der Rechtsanwälte Koblenz, der am 27. April 1912 hier gegründet wurde. Er setzt sich seit einem Jahrhundert erfolgreich für die Interessen der im Landgerichtsbezirk Koblenz niedergelassenen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte ein.
Zu diesem wichtigen Jubiläum gratuliere ich, auch im Namen von Rat und Verwaltung herzlich. Ich wünsche dem Verein mit seiner Vorsitzenden Frau Christine Theobald-Frick auch für die Zukunft erfolgreiche Arbeit im Namen Justitias.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Joachim Hofmann-Göttig “
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