Bild 1: Dr. Ingrid Bátori unterzeichnet mit Erwin Wortelkamp die Kaufverträge für die beiden Skulpturen. Dahinter stehen v.l. Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Ulrich Stelter und Barbara Harnischfeger.

Bild 2: Gruppenbild hinter der “Liegenden”

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Wortlaut und Fotos der Pressemitteilung der Stadt Koblenz, 04.06.2012

” Bürgerengagement führte zum Erfolg: Wortelkamp-Skulpturen am Schloss überdauern die BUGA

Sie sind ein Hingucker  in der Neustadt auf dem Fußgängerüberweg zum Schloss: die „Stehende“ und die „Liegende“ des bedeutenden Bildhauers Erwin Wortelkamp.
Er hat sie im Auftrag der Bundesgartenschau 2011 genau für diesen Ort geschaffen – aus zwei Robinien, die der preußische Gartenbaumeister Peter Josef Lenné  1860 gepflanzt hatte und die wegen des Baus der Tiefgarage gefällt werden mussten. „Rückkehr“ nennt Wortelkamp deshalb das Skulpturenpaar. Durch die bürgerschaftliche Initiative der Koblenzer SWR-Journalistin Barbara Harnischfeger ist das Kunstwerk für die Stadt dauerhaft erhalten worden. Sie hat  zusammen mit ihrem Mann Hans-Ulrich Stelter 60 000 Euro gesammelt. So konnte am 4. Juni durch die „Koblenzer Kultur-Stiftung“  als Rechtsträger der Spendenaktion das Kunstwerk erworben und gleich darauf der Stadt als Geschenk übergeben werden.

Die Spendenaktion wurde im November 2011 gestartet, nachdem der  Aufsichtsrat der Bundesgartenschau  entschieden hatte, das Werk nicht anzukaufen. Nun haben rund 50 Privatleute, Stiftungen und Firmen gespendet. Die Beträge reichen im Einzelnen von 10 Euro bis 10 000 Euro. Eine Spende geht wesentlich über diesen Betrag hinaus – die Spenderin möchte aber ungenannt bleiben. Frau Dr. Ingrid Batori, Vorsitzende der Koblenzer Kultur-Stiftung hat nicht nur die Spendenquittungen ausgestellt, sondern tatkräftig mitgeholfen, Spenden einzuwerben. Und so wird es demnächst sogar noch möglich sein, das Skulpturenpaar bei Dunkelheit zu beleuchten; dezent und dem Beleuchtungskonzept Schloss angepasst. Und es wird derzeit eine Bronzeplatte gegossen, die nächste Woche in den Fußbodenbelag eingelassen wird. Die Platte trägt die Aufschrift:

Rückkehr
Dieses Skulpturenpaar schuf der Bildhauer ERWIN WORTELKAMP zur BUGA 2011 aus zwei Robinienstämmen, die der preußische Gartenbaumeister Lenné 1860 genau hier zur Neugestaltung
des Schlossvorplatzes gepflanzt hatte. BürgerInnen der Stadt haben durch ihre Spenden den Verbleib der Skulpturen über die BUGA hinaus ermöglicht. Sie leisten damit ihren Beitrag zum Leitgedanken: Koblenz verwandelt.

Barbara Harnischfeger erläuterte  bei der Vertragsunterzeichnung am Montag, 4. Juni um 14 Uhr, warum sie die Skulpturen an deren Standort für unverzichtbar hält und sich in den Kopf gesetzt hatte, für den Verbleib zu kämpfen. Sie sagt: Die in ein Kunstwerk verwandelten Robinienstämme  wirken – in Richtung Schloss geschaut –  wie ein Portal. Vom Schloss her gesehen schaffen sie die optische Verbindung  zur Innenstadt. Das historische Ensemble Schloss und Schlossrondell sei – nachdem die Straße den Schlosspark Lennés durchteilt hat – nur durch die Skulpturen als Einheit  zu begreifen. Diese stadtgestaltende Funktion des Skulpturenpaares „Rückkehr“ könne sich jedem erschließen; über den Wert des Kunstwerkes an sich hinaus.

Das Kunstwerk selbst ist für Barbara Harnischfeger und Hans-Ulrich Stelter ein Beitrag für ein modernes, aufgeschlossenes Koblenz. Ohne  hochwertige Kunst ist für sie eine Stadt mit Leitfunktion am Mittelrhein nicht denkbar. Sie jedenfalls wollen stolz sein auf die Region, in der sie seit mehr als 30 Jahren leben – deshalb hätten sie sich engagiert, sagt Stelter. 

Die künstlerische Arbeit des heute 73jährigen Erwin Wortelkamp schätzen die beiden SWR-Journalisten seit Langem außerordentlich. Als Kulturberichterstatter des Südwestrundfunks verfolgten sie sein Wirken. Wortelkamp stammt aus dem Westerwald, lebt und arbeitet dort im Alten Schulhaus in Hasselbach und zeitweise im italienischen Acquaviva Picena, südlich von Ravenna. Er hatte Ausstellungen unter anderem in der Kunsthalle Mannheim,  im Albertinum Dresden, im Arp-Museum Rolandseck. Lehmbruck-Museum Duisburg und Kunsthistorisches Institut Florenz sind andere Stationen. Wortelkamp erhielt 1995 den Staatspreis Rheinland-Pfalz und 2008 den Verdienstorden des Landes.

Oberbürgermeister Joachi

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