Auszug: Wortlaut und Foto der Pressemeldung der Stadt Koblenz, 31.10.2013

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 …” Räumen die letzte Barriere ab und geben damit die Brücke wieder für den Verkehr in beide Richtungen frei (v.l.n.r.) Baudezernent Martin Prümm, Peter Schwarz. Leiter der Bauabteilung im Tiefbauamt und OB Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig. ” …

” Balduinbrücke für Verkehr freigegeben

Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Baudezernent Martin Prümm haben heute den Verkehr auf der Balduinbrücke wieder für beide Richtungsfahrbahnen freigegeben. Nach einer Bauzeit von gut acht Monaten konnten die Arbeiten im Fahrbahnbereich fristgerecht fertig gestellt werden.

An der Balduinbrücke hatten sich durch den immer stärker zunehmenden Verkehr, verbunden mit einer ständigen Erhöhung der zulässigen Gesamtgewichte und Achslasten von Schwerfahrzeugen, im Laufe der letzten Jahrzehnte immer größer werdende Schäden eingestellt. Um den immer schneller fortschreitenden Verfall des Bauwerks zu stoppen, hatte sich das Tiefbauamt im Rahmen des „Masterplans Brücken“ der Stadt Koblenz zu einer umfassenden Instandsetzung des Brückenzuges entschlossen.

Das Hauptaugenmerk bei den hierfür notwendigen Vorbereitungen lag auf der Herstellung einer dauerhaften und sicheren Abdichtung. Bei den beiden Spannbetonbauwerken (Schifffahrtskanal und Nordrampe) war dies ohne weiteres direkt auf der vorhandenen Fahrbahntafel zu realisieren. Bei den historischen Bögen hingegen gestaltete sich diese Abdichtung erheblich schwieriger, da der Untergrund hier nicht aus Beton, sondern überwiegend aus einer Aufschüttung aus nicht gebundenen Material besteht. Um hier ebenfalls eine dauerhafte Lösung zu schaffen, entschloss sich das Tiefbauamt zur Herstellung einer durchgehenden 30 cm dicken Platte aus Stahlbeton, die einerseits die auftretenden Verkehrslasten schadlos in die Bögen ableiten soll und zum anderen als Unterlage für die Abdichtung dient.

Neben der Herstellung dieser Lastverteilungsplatte wurden auf der gesamten Brücke sowie auf der gewendelten Fußgängerrampe Abdichtung und Fahrbahnbelag erneuert. Des Weiteren wurden die schadhaften Gehwege, Brückenkappen und Geländer zurückgebaut und durch moderne Konstruktionen ersetzt. Auf den Brüstungsmauern wurden zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer Aufsatzgeländer montiert, die ein Abstürzen in die Mosel verhindern sollen. Die Fahrbahnübergänge, die die auftretenden Bewegungen der einzelnen Bauwerksteile zulassen und ausgleichen, mussten aus Alters- und Verschleißgründen ausgewechselt werden. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses wurde darüber hinaus der Einmündungsbereich der Burgstraße umgebaut.

Ingesamt überqueren neben 19.000 Fahrzeugen, darunter etwa 800 Linienbusse und 500 Lkw täglich rund 7.000 Fußgänger und Fahrradfahrer auf der Balduinbrücke die Mosel. Um diesem hohen Fußgänger- und Fahrradaufkommen auch während der Bauzeit gerecht zu werden, wurde bereits im Vorfeld der Maßnahme entschieden, auf der Unterstromseite neben der vorhandenen Brücke eine temporäre Behelfsbrücke zu errichten. Diese 2,50 m breite Konstruktion nimmt seit Beginn des zweiten Bauabschnittes den gesamten Fußgängerverkehr sowie den Richtung Lützel fahrenden Radverkehr auf. Fahrradfahrer mit Ziel Innenstadt können seitdem einen behelfsmäßig angelegten Schutzstreifen auf der neuen Fahrbahn auf der Oberstromseite benutzen. Die Behelfsbrücke wird nach dem Ende der Bauarbeiten wieder zurückgebaut.

Die schadhaften Außenseiten der Brüstungsmauern sowie die Bögen und Außenseiten der Gewölbe müssen ebenfalls instand gesetzt werden, da es hier im Laufe der Zeit zu Ausbrüchen und Fehlstellen in den Fugen des Natursteinmauerwerks kam. Auch an den Unterseiten aller Betonbauwerke sowie den innen liegenden Betonflächen des Spannbetonbauwerks über dem Schifffahrtskanal müssen Betonausbrüche und Abplatzungen beseitigt werden. Diese Arbeiten, die keine Verkehrsbehinderungen nach sich ziehen, werden im Anschluss bis Ende des Jahres 2014 ausgeführt.

Wegen der beengten Platzverhältnisse auf der Brücke wurden bei der Planung der Maßnahme umfangreiche Untersuchungen zur Verkehrsführung während der Bauzeit durchgeführt. Hierbei stellte sich heraus, dass die letztendlich gewählte Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Innenstadt die für den Verkehrsfluss im gesamten Innenstadtbereich verträglichste Variante darstellt. Um die dadurch entstehenden Behinderungen so kurz wie möglich zu halten, wurden die Arbeiten (soweit vom Bauablauf und witterungsbedingt möglich) von montags bis samstags im Zweischichtbetrieb durchgeführt. Dies gilt auch für die Bauüberwachung, die komplett durch Personal des Tiefbauamtes geleistet wird. Dadurch und auch durch den entsprechenden Einsatz des beauftragten Unternehmens wurde gewährleistet, dass alle verkehrsbehindernden Arbeiten planmäßig vor Beginn des Weihnachtsgeschäftes abgeschlossen werden und das auch noch rund zwei Wochen vor dem eigentlich geplanten Fertigstellungstermin. Das für die Baumaßnahme eingeplante Budget liegt ebenfalls im Plan und kann nach heutigem Stand der Dinge sogar unterschritten werden. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Baumaßnahme mit einem Anteil von 75% der zuwendungsfähigen Kosten.

Ende 2014 wird die Baumaßnahme vollständig fertig gestellt sein. Das historische Erscheinungsbild der Balduinbrücke wird zwar äußerlich weitgehend unverändert bleiben, aber in Punkto Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit wird das Bauwerk dann auf der Höhe der Zeit sein.

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