Malu Dreyer  JHG

Wortlaut der Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:

“16.12.2009 | Migration/Integration

Dreyer und Hofmann-Göttig starten virtuelles Migrationsmuseum

Mit „Lebenswege“, dem Online Migrationsmuseum Rheinland-Pfalz“, will die Landesregierung die Geschichte und die Kultur der Migration auf zeitgemäße Art erfahrbar machen und vor allem junge Menschen erreichen. Als eines der ersten Online-Einrichtungen seiner Art in Deutschland arbeitet das Projekt die Geschichte der Migration in Rheinland-Pfalz multimedial auf.

Sozialministerin Malu Dreyer, der Staatssekretär im Kulturministerium, Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig, und die Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration, Maria Weber, stellten das Projekt „Lebenswege – das Online Migrationsmuseum Rheinland-Pfalz“ heute in Mainz vor. Es wird vom Sozial- und vom Kulturministerium sowie der Multimediainitiative des Ministeriums des Innern und für Sport getragen und zielt auf die Aufklärung, den Wissensaustausch und die Auseinandersetzung mit dem Thema Migration mit Hilfe des Mediums Internet. Kooperationspartner des Projekts ist die Redaktion SWR-International unter der Leitung von Professor Dr. Karl-Heinz Meier-Braun.


„Das Museum verdeutlicht, dass Menschen mit Migrationshintergrund zum festen und unverzichtbaren Bestandteil der Gesellschaft geworden sind. Rheinland-Pfalz blickt auf eine lange Migrationsgeschichte zurück. Die in der Vergangenheit zugewanderten Menschen haben die Geschichte und die Entwicklung unseres Landes in vielfältiger Weise mitgestaltet und mitgeprägt und Wesentliches zum Erfolg, zum Ansehen und zum Wohlstand beigetragen“, unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer. Vor rund sechzig Jahren wurden die ersten Arbeitsmigrantinnen und -migranten angeworben. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Leistungen sollen mit dem Museum bewahrt und für andere, vor allem junge Menschen zugänglich gemacht werden.

„Kunst und Kultur erreichen, wenn sie in einer pluralistischen Gesellschaft ernst genommen werden, ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verständigung. Das gilt erst recht im Integrationsprozess, in dem Kultur maßgeblich beiträgt zu Akzeptanz und Respekt gegenüber verschiedenen Kulturen und zugleich zur Anerkennung gemeinsamer Werte. In diesem Kontext hat sich das Kulturministerium gerne bei der Verwirklichung einer Internetseite zum Thema Migration engagiert, denn für mich ist klar, dass die Geschichte der Migration die Geschichte von uns allen ist. Und dies will www.lebenswege.rlp.de zeigen“, sagte Kulturstaatssekretär Hofmann-Göttig.

 

Das Online-Projekt „Lebenswege“ wurde von der Agentur hpunkt kommunikation aus Schwabenheim umgesetzt. Derzeit konzentrieren sich die Inhalte des Online-Museums auf die Migrationsgeschichte vom ersten Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Italien 1955 bis zum Anwerbestopp 1973. Im Menüpunkt ‚Ausstellung’ erfährt der Nutzer oder die Nutzerin alles Wesentliche zu dieser Zeit. In Form von Sonderaustellungen stehen im kommenden Jahr unter anderem ‚50 Jahre Anwerbeabkommen mit Spanien und Griechenland’ im Mittelpunkt.

Unter dem Menüpunkt ‚Lebenswege’ berichten Menschen unterschiedlicher Nationalitäten über ihre ersten Schritte in einem fremden Land, dessen Sprache und Kultur sie zur Zeit ihrer Ankunft nicht verstanden. Ihr Weg wird in Form von Bildern und Dokumenten, wie etwa den ersten Arbeitsverträgen, Pässen oder der Aufenthaltserlaubnis, aber auch in Interviews erfahrbar.

Einen guten Überblick über die Leitlinien der Integrationspolitik, offizielle Informations- und Beratungsstellen, erfolgreiche Integrationsprojekte oder internationale Medienangebote erhält der Nutzer in der ‚Infothek’ des Online-Museums. Nachrichten, Berichte und Webradio in sechs Sprachen sind unter dem Menüpunkt ‚SWR-International’ abrufbar. Dieser Punkt ermöglicht den direkten Zugang zur internationalen Website des SWR.

Im Menüpunkt ‚Kultur-Raum’ begegnet man namhaften Autoren der so genannten „Gastarbeiter- beziehungsweise Migranten-Literatur“ von Rafik Schami, Franco Biondi oder Emine Sevgi Özdamar. Gezielt ausgewählte Filmempfehlungen eröffnen einen Einblick in das Genre „Migrations-Film“, das durch Werke wie „Katzelmacher“, „40 qm Deutschland“, „Solino“ oder „Gegen die Wand“ von Fatih Akin geprägt sind.

Das Online-Museum ist abrufbar unter der Adresse www.lebenswege.rlp.de “

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