06:45 Studium der Rhein-Zeitung.
In der Sache „Umgang mit Zitaten in dieser Plattform“ finde ich einen Artikel (siehe Dokumentation bei Medien), der meiner Darstellung vom vergangenen Sonntag 26.07.2009 folgt mit der zutreffenden Überschrift: „Zur Sachorientierung wieder zurückkehren“.
1. Zwei Erklärungen der Rhein-Zeitung sind mir in dem Artikel besonders wichtig: In dem vorausgehenden Beitrag in der Rhein-Zeitung vom vergangenen Samstag 25.07.2009 wurde behauptet, ich hätte im
Gästebuch manipuliert und Beiträge gelöscht. Dazu schreibt die Rhein-Zeitung heute wörtlich: „Im RZ-Beitrag „Weiter Wirbel um Gästebuch“ vom vergangenen Samstag war irrtümlich berichtet worden, die auslösenden Zitate seien im „Gästebuch“ der Homepage gelöscht worden. Tatsächlich handelte es sich um „Stimmen zur Kandidatur“ in einer anderen Rubrik, die zu keinem Zeitpunkt gelöscht waren.“

2. Der CDU-Landesvorsitzender Christian Baldauf hatte in dem, die Kontroverse auslösenden Artikel die Behauptung aufgestellt, ich hätte aus Briefen zitiert, die nicht zum Zwecke der Veröffentlichung auf meiner Homepage gedacht gewesen seien. Diese Behauptung habe ich mit Vorlage entsprechender Dokumente widerlegt und die Rhein-Zeitung gibt mir recht. Der Artikel ist also in Ordnung.

Wen interessiert in Koblenz schon im Einzelnen, wie pfälzische Oberbürgermeister die Koblenzer OB-Kandidaten einschätzen. Wichtig war die Klärung der aus der Luft gegriffenen Vorwürfe allerdings in meine Richtung: Es ging immerhin um meine Seriosität und es ging um meine persönliche Glaubwürdigkeit, dem Kern meiner OB-Kampagne. Da darf kein Kratzer übrig bleiben.

Aber mich wundern zwei, heute in der Rhein-Zeitung veröffentlichte Leserbriefe.

  • Da behauptet der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Niederberg in meine Richtung einfach mal so: „Kürze einen Text solange, bis er für diese Zwecke zu gebrauchen ist.“ Ich schlage dem Leserbriefschreiber vor: Lesen Sie den fraglichen Brief des Oberbürgermeisters aus Frankenthal ganz (er ist ja hier dokumentiert) und Sie werden sehen, dass der Gesamtbrief noch sehr viel freundlicher in meiner Richtung ist, als nur der von mir ursprünglich dokumentierte Satz. Ich wollte den Brief nicht insgesamt veröffentlichen, obwohl der Verfasser keine Einwände hatte. Warum? Weil ich es peinlich fand auf meinen Internetseiten mich derart „feiern“ zu lassen. 
  • Ein zweiter Leserbriefschreiber (A. B., ebenfalls Funktionsträger der KO-CDU) wählt mir gegenüber einer bemerkenswerten Sprache: „Gästebuchmachenschaften“, „Wählerverdummung, Täuschung und Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten“ und dann spricht er mal wieder im Zusammenhang von dem „Professor aus Leipzig“. Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, dass sich niemand einen Gefallen mit solchen Formulierungen macht. Ich bin am 30. August 1951 in Leipzig geboren, bereits am 22. November 1951 über Berlin nach München gekommen. Professor war ich in Gießen und bin es in Koblenz. Wer also so redet, der will immer noch Vorurteile gegen die neuen Bundesländer und sogenannte „Studierte“ schüren. Nicht klug beraten in einer Universitäts-Stadt.
    Apropos Klugheit: Der Leserbriefschreiber beendet seinen Text mit: „Gott schütze Koblenz!“ Weiß er nicht, dass das Ursprungszitat vom ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel nach seiner Abwahl als CDU-Landesvorsitzender („Gott schütze Rheinland-Pfalz“ auf dem Koblenzer CDU-Landesparteitag) stammt, dem Grundstock für die Abwahl der CDU-Landesregierung 1991?
  • Liebe CDU-Leserbriefschreiber: Es gibt einen Grund, warum ich mich nicht negativ mit meinem OB-Mitbewerber beschäftige.
    Wenn wir nämlich Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit schlecht reden, nur weil sie sich um ein öffentliches Amt bemühen und nicht das vermeintlich „richtige Parteibuch“ haben, schädigen wir die Demokratie. Wenn das politische Lager des CDU OB-Mitbewerbers das auch so sehen könnte, würde dieser Schmutzwahlkampf sofort beendet werden. Wir haben doch genug Politikverdrossenheit!

Immerhin schreibt die Rhein-Zeitung: „Damit beenden wir die Leserbriefdiskussion zu diesem Thema.“

Zur Entspannung  jogge ich die 3,5 km Weindorf-Runde.

08:30 Frühstück im Cafe Baumann, wo ich mit einem Journalisten zum Gespräch verabredet bin.

10:00 Betriebsbesichtigung bei Canyon Bicycles. Unternehmenschef Roman Arnold mit Assistent Sebastian Heinrich sowie Marketingleiter Daniel Bley empfangen mich. Es ist wieder einmal einer dieser denkwürdigen Firmenbesuche voller Überraschungen. Die Firma produziert mit 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Qualitätsräder für den Profi-Sport auf nationalem und internationalem Niveau. Hoch innovativ, sehr gerühmt, extrem erfolgreich, verantwortungsvoll expandierend, fest verankert in Koblenz, interessiert am Geschehen in der Heimat. Roman Arnold ist eine positive Unternehmerpersönlichkeit und wirkt bescheiden und Vertrauen erweckend. So jedenfalls mein Eindruck nach der heutigen Begegnung. Diesen Mittelständlern will ich ehrlicher Partner sein, ihnen helfen, weil das wiederum Koblenz hilft, der Sicherung von Arbeitsplätzen und unsere finanziellen Einnahmen begünstigt.
Nach guten Gesprächen machen wir einen Rundgang durch die Firma. Ich kann ein Rad mit dem kleinen Finger auf Kopfhöhe stemmen, – eine unglaubliche, technische Entwicklung.

12:10 verlasse ich die Firma und fahre zur Seniorenresidenz, um meine Mutter abzuholen zur Familienfeier. Im Kreise der Familie und engster Freunde feiern wir die Volljährigkeit unserer „Kleenen“ mit einem wunderbar selbst gekochtem Menü und schönen Gesprächen.

15:30 bringe ich meine Mutter zurück zur Seniorenresidenz und fahre weiter zum „Fährhaus am Stausee“/Mosel.

16:00 treffe ich mich durch Vermittlung des Ratsherrn Christian Altmaier mit den privaten Projektentwicklern des Zentralplatz-Projektes. Der private Investor des Großprojekts ist die Firma STRABAG. Dort zuständig für das Projekt ist der Prokurist Rainer Maria Schäfer (Köln). Der Betreiber des geplanten Einkaufscenters ist die ECE, die auch das Löhrcenter und rund 100 weitere vergleichbare Großobjekte betreibt. Zuständig ist Yvonne Steppeler (Hamburg).
Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die Fragen, die auch die öffentliche Kontroverse bestimmen. Ich greife dabei jene Bedenken auf, die mir in den bisherigen Diskussionsrunden mit den kommunalen Parteien vorgetragen wurden.
In der Sache lerne ich dazu und lerne zwei sympathische, vertrauenserweckende Kooperationspartner kennen. In meiner Berufsvergangenheit in den bisherigen 18 Jahren als Staatssekretär habe ich so viele Großprojekte begleitet und verantwortet (Festung Ehrenbreitstein, Schloss Engers, Schloss Sayn, Burg Namedy, Arp Museum, Hambacher Schloss und vieles mehr), dass ich einen gesunden Instinkt für seriöse Geschäftspartner entwickelt zu haben glaube. Wahrscheinlich gehören meine Fähigkeit zur Kooperation mit den richtigen Leuten und die Bereitschaft zu klaren Positionen gegenüber Geschäftspartnern zu meinen besten Eigenschaften. Bei diesen Projekten habe ich die Erfahrung gemacht, dass für den Erfolg einer Kooperation der Charakter der Menschen entscheidend ist und nicht das Parteibuch. Das Prinzip meines Handelns ist ganz einfach: Ich betrüge niemanden und ich will nicht getäuscht werden. Wenn das trotz Warnung dennoch geschieht, gibt es Kampf. Und den will ich dann auch gewinnen.

18:45 Zurück zu Hause mache ich eine „Atempause“ bis es wieder an den heimischen Schreibtisch geht. Es werden Emails beantwortet und geschrieben, Anfragen bearbeitet, Texte verfasst, dieses Tagebuch geschrieben sowie eine Pressemitteilung für den morgigen Termin vorbereitet. Es ist viel zu tun und es wird spät.

01:00 Bevor ich zur Entspannung eine Flasche Rotwein entkorke zum Ausklang des Tages, sage ich mir: Auch wenn das Arbeitspensum  in den letzten Monaten enorm hoch ist und morgen wieder eine Menge Berufsakten auf mich warten, will ich die viele Menschen, die Hoffnungen mit mir verbinden, für unser Koblenz nicht enttäuschen. Ja, ich will… Koblenz voran bringen.

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  1. Donnerstag 30. Juli 2009 | Joachim Hofmann-Göttig

    on Juli 31 2009

    […] Donnerstag 30. Juli 2009 | Joachim Hofmann-Göttig Tags: ber-mich, berlin, christian, donnerstag-30-juli-2009, galerie, impressum, medien, museum, myspace, profil, registrieren, tagebuch, tagebuchnotizen […]

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