30 Nov.
(3) OB Hofmann-Göttigs Tagebuchnotiz der Reise nach Petah-Tikva/Israel: “10 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Koblenz und Petah Tikva”
Posted in Tagebuch/Wochenberichte by joho Keine Kommentare (3) Tagebuchnotiz der Reise nach Petah-Tikva/Israel – “10 Jahre Städtepartnerschaft Koblenz – Petah Tikva” von OB Hofmann-Göttig:
Dienstag, 30. November 2010
Um 6.30 Uhr (deutsche Zeit: 5.30 Uhr) ist Delegations-Wecken angesagt, denn wir machen uns früh auf den etwa zweistündigen Busweg nach Jerusalem.
Wir besuchen die Holocaust-Gedenkstädte Yad Vashem. Aus meiner Sicht: Ein Besuch dort ist unverzichtbar, gerade für Besucher aus Deutschland. Eine Million Besucher von Yad Vashem im Jahr zeigen, dass den Gestaltern der noch relativ jungen Dauerausstellung gelungen ist, eine sehr kompakte und auch emotional berührende Gedenkarbeit umzusetzen. Unser Reiseführer setzt bei unserer Gruppe zu recht historische Kenntnisse des Holocaust voraus und konzentriert daher seine Ausführungen auf den konzeptionellen Teil der Ausstellung. Das ist für uns besonders interessant.
Anschließend begibt sich unsere Gruppe in die „Halle der Erinnerung“ von Yad Vashem. Hier findet eine kleine offizielle Zeremonie statt. Ich entzünde ein symbolisches Feuer. Gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden Doris Leber lege ich einen Gedenkkranz der Stadt Koblenz nieder. Dem schließt sich eine Gedenkminute an die Opfer der rassistischen Massentötung von sechs Millionen Juden unter Hitler an. Übrigens befindet sich unser Koblenzer Kranz in guter Gesellschaft: Daneben liegt der Kranz von Bundespräsident Wulf, der gerade dieser Tage da war.
Zum Schluss besuchen wir noch die Gedenkstätte von Yad Vashem, die den eineinhalb Millionen getöteten Kindern gewidmet ist. Reiseleiter Motke sagt zum Abschluss: Niemand in Israel gibt den Nachkriegs-Deutschen „Schuld“ für die Verbrechen. Man erwarte nur die Auseinandersetzung mit der Geschichte und entsprechende Konsequenzen. Das beeindruckt mich. Denn dies ist auch meine Haltung zu dem Thema.
Unsere ganze Gruppe verlässt Yad Vashem tief aufgewühlt und beeindruckt.
Wir fahren weiter zum Ölberg, der nicht nur unter religiösen Gesichtspunkten herausragt, sondern auch eine einzigartige Sicht auf die Altstadt von Jerusalem ermöglicht. Unser kenntnisreicher und humorvoller Gästeführer Motke führt uns in und durch die Altstadt. Wir gehen quer durch, sehen die wunderbaren Gassen, die Klagemauer und eine Kirche, die von sechs verschiedenen Religionsgemeinschaften belegt ist. Die Kirche umschließt auch den Kreuzigungsberg von Jesus Christus. Jerusalem ist ohne Frage nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch faszinierend.
Voller Eindrücke kommen wir gegen 19.30 Uhr zurück in unser Hotel Basel in Tel Aviv zu einem offiziellen Delegationsessen. Es ist auch ein Abschiedsessen. Denn rund die Hälfte unserer Delegation wird morgen Mittag, nach dem Besuch in der Deutschen Botschaft, in Tel Aviv die Rückreise antreten. So auch ich. Die andere Hälfte hängt noch eine Urlaubswoche dran.
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