06:15 Frühstück, Presse lesen, Joggen
08:15 Fahrt nach Bad Dürkheim in der Pfalz. Unterwegs:
Terminvorbereitung, viele Telefonate, Erledigung der Ministeriumspost
vom Vortag. Unter anderem spreche ich mit unserem Wirtschaftsminister
Hendrik Hering und bereite die Pressekonferenz zur Mittelrheinbrücke vor
sowie die Beratungen im Landeskabinett zu dem Thema nächste Woche.
10:00 Teilnahme am Spatenstich in der Hardenburg, einer wichtigen
staatlichen Burg in Verantwortung der landeseigenen „Direktion Burgen,
Schlösser, Altertümer“ in der „Generaldirektion Kulturelles Erbe“. Ich
halte eine ca. 12- minütige Rede über die kulturtouristische Bedeutung
unserer Burgen und Schlösser und das konkrete Vorhaben zusammen mit dem
Bauministerium, die Empfangssituation für Besucher/-innen im
Eingangsbereich bedeutsamer staatlicher Burgen und Schlösser zu
verbessern.
Das Programm ist auch für Koblenz wichtig, denn daraus werden die
Investitionen für die Festung Ehrenbreitstein und Schloss Stolzenfels
finanziert. Danach: Gespräche mit einigen Teilnehmern und
Teilnehmerinnen, Aufbruch.
10:50 Fahrt nach Mainz. Unterwegs Ministeriums-Aktenarbeit und
Telefonate.
11:45 Eintreffen im Ministerium, kurze Teilnahme an einer gemeinsamen
Geburtstagsfeier dreier Mitarbeiter/-innen; danach Akten, Emails.
13:00 Teilnahme an der Sitzung des Landtagsausschusses für
„Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur“. Auf der
Tagesordnung steht die Berichterstattung zum Thema SchuM (jüdische
Bezeichnungen für die Städte Speyer, Worms und Mainz). Ich stelle dar,
wie die Landesregierung die Absicht verfolgt, für die jüdische
Geschichte dieser Städte 2017 und Folgejahre einen Antrag auf
UNESCO-Weltkulturerbe zu stellen.
Man könnte denken, das wäre noch lange hin. Aber derartige Projekte
haben regelmäßig einen Vorlauf von mehreren Jahrzehnten. Ich schildere
den Vorbereitungsstand.
13:45 Wieder zurück im Büro, Rücksprachen mit Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen, Telefonate, Akten, E-Mails.
14:45 Fahrt nach Koblenz, Landesbetrieb Mobilität. Unterwegs:
Terminvorbereitungen, Telefonate.
15:45 Interviews, Vorgespräche, Presse-Präsentation der drei
Siegerentwürfe für die Mittelrheinbrücke zusammen mit Verkehrsminister
Hendrik Hering und den regional betroffenen Landräten Bertram Fleck
(CDU) und Günter Kern (SPD), der funktionierenden „Großen Koalition“ im
„Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal“.
Meine Aufgabe ist es, den Weg nach der Ausschreibung des weltweiten
Architektenwettbewerbs und die tragenden Gründe für die gestrige
Jury-Entscheidung des Preisgerichts als Mitglied der Jury dar zu legen.
In den Mittelpunkt stelle ich den Gesichtspunkt der
Welterbeverträglichkeit der jeweiligen Entwürfe. Wir wollen es der
UNESCO schwer machen, grundsätzlich jedwede Brücke abzulehnen.
Deshalb haben wir einen „bunten Strauß“ mit drei völlig verschiedenen
Entwürfen „geflochten“:
Dem „geschwungenen S“, dem „Hufeisen“ und der „Seilbahn“, wie ich die
drei Entwürfe scherzhaft nenne.
Der erste Preisträger – das „geschwungene S“ – ist das kulturell
überzeugendste Projekt, eine markante Architektur, der Bewegung des
Rheins nachvollzogen, auch städtebaulich fortschrittlich.
Das „Hufeisen“ ist vergleichsweise unspektakulär, etwas harmloser, sehr
schlank, beide Schenkel der geschwungenen Brücke geöffnet beidseits nach
St. Goar und St. Goarshausen.
Die „Seilbahn“ ist hingegen richtig einzigartig. Eine schlanke Brücke,
die aber rechtsrheinisch an starken Seilen aufgehängt wird, mit
Sichtbeziehung zur Loreley. Genau dies wollten wir vermeiden, wenngleich
diese Konstruktion überall sonst überzeugen würde.
Wir werden jetzt eine breite Öffentlichkeitsarbeitsinitiative starten.
Die Modelle sind nun eine Woche im Landesbetrieb Mobilität in Koblenz zu
sehen. Ab Donnerstag 14.00 werden wir sie bei der IHK Koblenz zeigen,
dann ab 13. – 17. Mai in unserer Landesvertretung in Berlin, sodann in
der Struktur- und Genehmigungsdirektion in Koblenz, anschließend in St.
Goar, sodann im rheinland-pfälzischen Landtag und schließlich bei der
UNESCO in Sevilla zu den Beratungen am 22 .- 24. Juni.
Der IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun würdigt das Engagement
der Landesregierung für die Brücke und erklärt in meine Richtung:
„Sorgen Sie für die Zustimmung der UNESCO in Sevilla, dann können Sie
sich anschließend um Koblenz kümmern.“ Irgendwie empfand ich das als
Unterstützung meiner Arbeit, auch meiner Kampagne als „Oberbürgermeister
für alle Koblenzer/-innen“.
Es gibt noch weitere Interviews und Gespräche.
17:30 Ich sitze im Auto, eine halbe Stunde verspätet nach Hillscheidt
und kündige entschuldigend meine Verspätung telefonisch an.
18:00 Hillscheidt, Besichtigung des Limes Turms, anschließend des
Heimatmuseums.
19:00 Ich verleihe vier Sozialdemokraten in Hillscheidt auf Wunsch des
dortigen SPD-Bürgermeisterkandidaten die Urkunden für 40 bzw. 25 jährige
Mitgliedschaft in der SPD und verbinde das mit einigen launigen
Betrachtungen über den Wert von Parteitreue in wechselhaft schwierigen
Zeiten, was allgemein zu guter Laune führt.
19:30 Fahrt nach Koblenz, unterwegs erledige ich einige Mails und
verfolge die SWR-Landesschau aktuell mit der Berichterstattung zum Thema
Rheinbrücke.
20:00 Verspätet, meine Frau ist schon vorgegangen, kann ich der
Einladung folgen zum 60. Geburtstag einer lieben Nachbarin. Trotz der
privaten Atmosphäre werde ich von allen Seiten auf die OB-Kandidatur
angesprochen und spüre viel Wohlwollen. Manche beginnen sogar mit der
Sammlung von Unterschriften für die 230 Unterstützer/-innen, die ich für
meine unabhängige OB-Kandidatur brauche.
22:30 Von einer schönen Feier brechen wir auf, denn gut 60 berufliche
und private Mails möchte ich noch erledigen, das vorliegende Tagebuch
wartet auf mich, und wir möchten TV-Mittelrhein mit dem Bericht über
den CDU-Parteitag zur OB-Kandidatenwahl sehen und einen weiteren Bericht
zum Thema Mittelrheinbrücke.
00:45 Die Arbeit ist erledigt: Feierabend.
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