05:55 Presseauswertung, Joggen, Familienfrühstück.
07:45 Fahrt nach Mainz, unterwegs Erledigung von Terminakten und
gründliche Zeitungslektüre.
09:00 Ministeriumsbüro, Presseschau durcharbeiten, Eilt-Akten und
Emails bearbeiten, in der Pressestelle den SWR-TV-Bericht über die
gestrige Berliner Präsentation der Preisträger der Mittelrheinbrücke St.
Goar/St. Goarshausen ansehen.
09:30 Teilnahme an der Plenartagung des Landtags, was primäre Pflicht
ist, so nicht andere, sehr wichtige, unaufschiebbare
Terminsverpflichtungen eine Teilnahme nicht möglich machen.
Weil keine mich und mein Arbeitsgebiet betreffenden Tagesordnungspunkte
debattiert werden, kann ich zwischendurch Ministeriumsakten bearbeiten
und viele Besprechungen mit Ministern und Staatssekretärskollegen und
–kolleginnen erledigen. Wichtig für uns alle ist, sich in der Nähe auf
Rufweite aufzuhalten, falls man den Plenarsaal verlässt.
10:30 Besprechung mit dem Landtagsabgeordneten David Langner über
Koblenzer Themen außerhalb des Plenarsaals.
11:00 Weitere Aktenarbeit im Landtagsplenum.
12:15 Der Landtag unterbricht die Plenarsitzung für eine einstündige
Mittagspause.
Ich werde von einer Journalistin von ddp und einem Journalisten von dpa
darauf angesprochen, dass ich sehr vorzeitig in Koblenz mit der
Plakatierung für die Wahl zum Oberbürgermeister begonnen hätte.
Ich stelle richtig, dass damit nur das Banner am Medico Center am
Koblenzer Bahnhofsplatz gemeint sein könne. Das sei allerdings für
Nutzer/-innen des Bahnhofs und der B 9 sehr markant. 50.000 tägliche
Sichtkontakte würden geschätzt an dieser exponierten Stelle. Dabei
handele es sich allerdings um die private Meinungsäußerung des Besitzers
und Anwohners des Medico Centers, der mich als Facharzt für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie aus seinem beruflichen Wirkungsfeld her
kenne.
Als er von meiner „unabhängigen OB-Kandidatur“ erfahren habe, habe er
einen seiner besten Freunde angerufen mit den Worten: „Kannst Du Dir
vorstellen, dass ich schwarze Socke einen Sozen bei einer Wahl
unterstütze?“. „Du? Im Leben nicht.“, habe der Freund geantwortet. Dies
veranlasste wiederum den Mediziner zu der Bemerkung: „Ja, das habe ich
bis vor wenigen Minuten auch geglaubt. Nun ist hier aber einer, dem muss
ich helfen, weil er der beste ist.“ Kaum gesagt, habe er auf seine
Kosten zwei Banner herstellen lassen, die er als private
Meinungsbekundung an die Fassade seines Büro- und Wohnhauses habe
anbringen lassen: „Ja, ich will … Hofmann-Göttig“.
Die Journalistin und der Journalist finden die Geschichte so amüsant,
dass sie noch am gleichen Tag entsprechende Agenturmeldungen verbreiten.
Ich gehe in das Landtagsrestaurant zum Mittagessen und finde mit
Finanzminister Ingolf Deubel und dem stellvertretenden
Ministerpräsidenten, dem Innenminister Karl Peter Bruch zwei anregende
und amüsante Gesprächspartner.
13:15 Die Plenartagung wird fortgesetzt. Ich höre mit einem Ohr zu,
erledige meine Akten und führe außerhalb des Plenarsaals noch einige
Gespräche.
15:00 Fahrt zum Arp Museum Bahnhof Rolandseck, wo ich eine
Vorpräsentation der in einer Stunde zu eröffnenden, neuen Ausstellung
durch Museumsdirektor Dr. Oliver Kornhoff erhalte. Es ist immer gut,
wenn man als Redner die Chance hat, den Gegenstand der Rede nicht nur
aus den Akten, sondern live vorher zu erleben.
19:00 Eröffnung der Ausstellung „Modellstück“. Es ist zugleich eine
Wiederbegegnung mit dem früheren Museumsdirektor des Arp Museums Prof.
Klaus Gallwitz, der die Ausstellung inspirierte. Ich halte die
Eröffnungsrede und erwähne meinen gestrigen Besuch im Gropius-Bau in
Berlin „60 Jahre – 60 Werke“. Gewiss, Berlin ist die Kulturmetropole
Deutschlands. Aber, dass mir dort mit K.O. Götz, Anselm Kiefer und
Jonathan Meese gleich drei aus dem Arp Museum bekannte Künstler
begegnen, zeigt, dass wir uns im Kulturland Rheinland-Pfalz nicht
verstecken müssen.
21:45 Zurück Zuhause in Koblenz, setze ich mich an den PC, erledige
berufliche und private Emails und schreibe mein Tagebuch.
23:10 PC aus, Abendessen, Feierabend.
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